Unterstützen
In seiner Kolumne äußert sich Guido Rodheudt zu unterschiedlichen Themen, die ihn als Priester und Philosoph berühren, und deren Spektrum weit gefächert ist. So wie die Welt des Whisky, seines Lieblingsgetränks: mild bis rauchig.
Heute bemisst sich der Wert des Menschen oft nach dem, was er kann und was ihn autonom macht. Das erzeugt den in sich verkrümmten und auf sich selbst zurückgeworfenen Menschen. Die Menschheit bräuchte dringend Rückentraining, nicht nur muskuläres, sondern auch geistiges.
Als unser Kolumnist jüngst eine Reihe von Schaukämpfen zwischen den Spitzenkandidaten verfolgte, erinnerte er sich an seine Nenntante. Die Bäuerin vermietete zwei Zimmer an seine Eltern in einem Nordeifeldorf. Und verkörperte in ihrer unhinterfragten Lebensweise eine heute selten gewordene Sicherheit.
Die Unruhe im Land – entsteht sie dadurch, dass der Wähler sich plötzlich als Souverän gebärdet? Nach der demokratischen Abstimmung im Bundestag wurde diese schnellstmöglich stigmatisiert, noch bevor überhaupt jemand fragen konnte, um was es eigentlich gegangen war. Doch müde werden is’ nicht.
Die Männer, die in dem barocken römischen Palazzo zu Diplomaten der Kirche ausgebildet werden, gehen einem der schwersten Geschäfte nach. Eines macht die Last tragbar wie der schwere Obelisk für den kleinen Elefanten an der Piazza della Minerva.
Die Zeit der seligen Welt des kleinen Jesus in Krippe und Stall ist nun abgeschlossen. Bei der Taufe Jesu im Jordan hören wir von seinem göttlichen Absolutheitsanspruch. Der wird von den Charlie Hebdos dieser Welt verspottet.
Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes wird denen zuteil, die sich den Blick auf das bewahrt haben, was dahinterliegt. Warum die Hirten und Weisen von damals heute als „Schwurbler“ gelten würden.
Ein Mann erhält einen Zivilcourage-Preis, weil er ein ausgesetztes Neugeborenes aus einem Altglascontainer rettete. Das Baby hatte doppeltes Glück: Durch seine Auffindung, und dass man ihm nicht Tage zuvor in der Klinik per Abtreibung das Leben genommen hat. Gedanken über eine verrutschte Moral
In Samuel Becketts Bühnenstück „Warten auf Godot“ halten die Freunde Estragon und Wladimir vergeblich Ausschau nach dem, der sich angekündigt hat. Wir haben es da besser. Doch dürfen wir nicht phlegmatisch sein.
Katholiken glauben, dass die Heiligen erreichbar sind. Dass sie quasi einer gigantischen himmlisch-irdischen WhatsApp-Gruppe angehören. Wo der Status der heiligen Mitglieder immer auf „verfügbar“ und „online“ steht. Ökumenische Überlegungen zu Allerheiligen
Die menschliche Welt wird inhumaner – das Tier vermenschlicht. Aber was bedeutet „menschlich“? Und wie wird die Welt menschlicher? Über eines der paradoxesten Wesenskerne des Christentums.
Ob bei Mode in Kleidung und Design, von der Architektur bis hin zur Sprache und zu den Verhaltensweisen: Das Leben ist kühl und nüchtern geworden. Nun wird selbst Gott versachlicht. Eine Gegenrede
Die Anhänger des Synodalen Wegs machen gerne einen auf Robert Habeck. In ihrer Sprache heißt das: Wir wollen die kirchliche Lehre nicht auflösen, wir wollen sie nur „fortschreiben“ oder „neu bestimmen“. Doch die Weltkirche lässt sich davon nicht täuschen, wie ein Beispiel zeigt.
Mutter Teresa, die kleine zerbrechliche Ordensfrau, fällt für das heutige katholische Empfinden aus dem Rahmen. Was sie einst sagte, ist für heutige Ohren starker Tobak. Denn heute schweigt man lieber – nicht aus Angst, sondern aus Zustimmung.