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Kolumne „Mild bis rauchig“

Verklärungsbedarf

Wenn sie keine Flügel hätten, könnte man sie sich in einem Kindergarten oder auf einem Spielplatz vorstellen. Sie lehnen versonnen an einer Mauer und haben ihren Blick nach oben gewandt. Während das eine Engelchen zu grübeln scheint, ist das andere nur mit Schauen beschäftigt. Es ist ein ausgeschlafenes Zusehen. Kein angespanntes Mitverfolgen wie bei einem Spiel, eher wie das Zusehen beim An- und Ablegen von Schiffen im Hafen oder beim Blick aus dem Fenster eines Mietshauses auf den Gehweg einer belebten Straße. Das, was sie sehen, ist nicht viel und doch sehr viel: Sie beobachten eine Unterhaltung. Ob sie sie verstehen, kann man nicht ermessen. In jedem Fall verstehen sie, um was es geht. Es scheint ihnen aber schon bekannt vorzukommen. Das erklärt ihre Gemütsruhe.

Ohne teilnahmslos zu sein, sind sie als kleine Beobachter zurückhaltende Randfiguren eines der berühmtesten Gemälde der Welt, der sogenannten „Sixtinischen Madonna“ des italienischen Renaissancemalers Raffael. Die Rede ist von jenen beiden kleinen Engeln, die am unteren Rand des Bildes zuschauen, wie sich die Hauptpersonen – die Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem Arm, Papst Sixtus II. und die heilige Barbara – unterhalten. Der Betrachter kann die „Sacra Conversazione“, die heilige Unterhaltung, nicht hören. Und das ist auch nicht schlimm, denn die Szene hat ihre eigenen, gemalten Aussagen.

Damit ist das Bild aus dem Jahre 1512 berühmt geworden. Es ist die Botschaft von der unendlichen Sanftheit und Ruhe der Welt, aus der die beiden stammen. Nicht nur die Kunst Raffaels oder eine geschickte Vermarktung, sondern das, was durch das Bild in die Gegenwart leuchtet, hat es schließlich über alle Maßen berühmt gemacht. Denn es spricht davon, dass es den Himmel gibt.

So wunderbar, dass Petrus gleich drei Hütten bauen will, um zu bleiben

Wer katholisch ist und am heutigen Sonntag den Weg in die Kirche findet, wird in dieser Gewissheit bestätigt. In der Gewissheit, dass diese Welt ihre Kraft nicht aus erneuerbaren Energien und Diversitätsgefühlen schöpft, sondern aus dem, was sie übersteigt. Denn am heutigen zweiten Fastensonntag wird in der gesamten Weltkirche – vom Kölner Dom über den katholischen Pfarrverbund Castrop-Rauxel-Süd bis zur Wellblechkapelle in den Slums von Rio de Janeiro – eine Stelle aus dem Markusevangelium verlesen, die die Hörer in den Himmel mitnimmt. Wobei: eigentlich gar nicht wirklich in den Himmel als vielmehr auf einen Berg. Dort aber wird der Vorhang beiseite geschoben und in den Himmel geschaut.

Was war passiert? Jesus Christus geht auf einen hohen Berg, den Tabor, und nimmt die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus mit. Dort werden sie überrascht vom Aussehen Seines Gesichtes und Seines Gewandes, das plötzlich leuchtend weiß wird. Mose und der Prophet Elija erscheinen und sprechen in dieser ausnahmslos schönen und beglückenden Atmosphäre von Seinem Ende. Dennoch: alles ist so wunderbar, dass Petrus gleich drei Hütten bauen will, um zu bleiben. Dann aber kommt die Wolke und hüllt alles in ein noch größeres Geheimnis, das den Jüngern weiche Knie verschafft. Und dann das Entscheidende, das, was offenbart wird: die Stimme, die spricht: „Das ist mein auserwählter Sohn, auf Ihn sollt ihr hören!“

Was dann geschieht, ist nicht mehr sehr viel: Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus. „Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei“ (Mk 9, 8f). So endet die Schriftstelle. Die Tage der Verkündigung sollten noch kommen, nach der Auferstehung.

Die Taborstunde soll stark machen für das Tal des Leidens

Der Sinn dieser außergewöhnlichen Erscheinung Jesu Christi, oder besser der Enthüllung dessen, was man an Ihm bis dahin nicht zu sehen bekam, liegt in der Proklamation des Gottessohnes. Den auserwählten Aposteln soll offenbart werden, wer Er eigentlich ist und dass Er und der Himmel eins sind. Dieser Rabbi ist kein Revoluzzer, Er ist der Sohn Gottes. Seine Botschaft besteht nicht darin, der Welt eine neue Schriftauslegung zu schenken und sich guruhaft eine Gefolgschaft aufzubauen, sondern darin, die Welt durch Seinen Tod zu erlösen. Um das zu untermauern, werden die Apostel zu Zeugen eines himmlischen Geschehens gemacht, das sie befähigt, später das Kreuz Christi zu ertragen. Denn sie sollen wissen, wer da sterben wird und wie Seine Zukunft danach aussehen wird. Es wird der Himmel sein. Der reale Zustand eines realen Glückes und nicht nur eine „Unsterblichkeit“ in Geschichten und Erinnerungen.

Dieses Stück aus dem Evangelium wird vorgelesen, damit sich die Hörer in der Zeit vor Ostern mit der dualen – manche würden sagen, paradoxen – Vorstellung von Erlösung beschäftigen. Der Himmel ist das Ziel, aber man gelangt nur durch das Sterben hinein. Das Leben ist ewig, aber nicht ohne Tod zu haben. Und noch eins: der Himmel ist nicht Zukunftsmusik, er ist jetzt schon da. Er ist gegenwärtig, wenn auch – noch – verborgen. Das, was die Apostel sehen, ist real, aber in der Regel unsichtbar. Jesus Christus inszeniert Seine Göttlichkeit auf dem Berg Tabor, damit Seine Gefolgsleute im Tal der Angst und des Leidens fähiger sein können, ihr Kreuz zu tragen und den anderen Menschen, die ebenfalls ihre Leiden nicht abstreifen können, mit der Botschaft des Himmels zu helfen, tapfer zu sein. Die Taborstunde soll stark machen für das Tal des Leidens, durch das die Kreuze der Menschen getragen werden müssen.

Die Kirche kennt eine organisierte Taborstunde ...

Ich bin der liturgischen Ordnung der Kirche sehr dankbar, dass sie uns inmitten der trüben Aussichten für Kirche und Welt und angesichts der Krisen, in der die zur Hoffnung berufene Herde der Glaubenden und ihre Hirten derzeit in unserem Lande stecken, heute zum richtigen Zeitpunkt – kurz nach der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe – diese Stelle aus dem Markusevangelium entgegenhält. Denn, nachdem ich in der vergangenen Woche einige Strecken der Pressekonferenzen mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz und die Antworten auf die ihn umlagernde Menge an Journalisten verfolgt hatte, dachte ich mir: Woher kommt jetzt die Rettung? Was hält uns eigentlich noch davon ab, uns als Katholiken die Kugel zu geben bei all den trostlosen Antworten auf die trostlose Situation, in denen der Glaube und die Treue der Christen derzeit stecken und die aus glühenden Verkündern einer himmlischen Botschaft ein Häuflein Asche gemacht hat? Da kommt der Bericht vom Berg der Verklärung gerade recht. Er zeigt eine Schau in die größere Wirklichkeit. Und er erinnert daran, dass diese Wirklichkeit jetzt schon greifbar ist – inmitten der Dunkelheiten.

Die katholische Kirche kennt in diesem Zusammenhang sogar etwas, das sehr konkret beansprucht, so etwas wie eine organisierte Taborstunde zu sein, bei der man Jesus Christus, dem Gottessohn, näherkommen kann als sonst im Alltag. Es ist die Feier der Liturgie. Hier wird der Gottmensch gegenwärtig. Die Augen sehen dabei zwar nicht das, was die Jünger auf dem Berg Tabor gesehen haben: Jesus, umstrahlt, himmlisch, erhaben und ehrfurchterregend. Aber Seine Nähe, Seine Gegenwart, Seine ganze Liebe sind in jeder Liturgie ganz und gar anwesend. Wenn die Kirche Liturgie feiert, führt sie auf den Berg Tabor, führt sie in die Gegenwart des erhöhten Christus, von dem die Stimme aus der Wolke sprach: „Das ist mein geliebter Sohn. Auf Ihn sollt ihr hören!“

Diese Stimme spricht in jeder liturgischen Feier: in der Schönheit schöner Gewänder und goldener Gefäße, in den Bildern und Figuren, die den Kirchenraum schmücken, in den Riten der Liturgie, die mit ihren Verbeugungen, mit dem Knien und Stehen, mit Prozessionen und in den verschiedenen liturgischen Diensten nichts anders sagen als damals beim historischen Ereignis der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor: Hier ist Gott, dessen Hofstaat sich für Seine Majestät aufgestellt hat und Ihm huldigt. Und nicht zuletzt spricht die Stimme, die die Gegenwart Jesu Christi proklamiert – ja mehr noch: sie singt –, in der sakralen Musik. Dort jubiliert die Kirche und singt ihrem Herrn ein „neues Lied“. In der Sakralmusik, sofern sie wirklich sakral ist, bildet sich die erhabene Schönheit der Harmonie Gottes ab, die davon spricht, dass es gut ist, in Seiner Nähe zu sein – so wie es Petrus formuliert, wenn er voller Wonne und Glück sagt: „Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“

... doch was, wenn sie eher auf Psychologen oder Politiker vertraut?

Besonders im jahrhundertealten Gregorianischen Choral ist dies spürbar, weil hier eine Musik erklingt, die so rein und so schön und so zeitlos ist, dass sie wie keine andere Musik die Ewigkeit geradezu in unser Ohr fließen lässt.

Der christliche Kult ist mehr als nur Symbol. Er ist die reale Gegenwart des erhöhten Herrn unter uns. Er ist eine Theophanie, wie es die Theologie nennt, eine Erscheinung des Göttlichen.

Wenn die Liturgiefeier der Kirche anhebt und sich entfaltet, ist diese Stimme da, zusammengesetzt aus heiligen Formen, Klängen und Riten, die verkünden: hier ist Gottes geliebter Sohn! Uns Menschen trennt von der Majestas Domini, von der erhabenen Majestät Gottes, nur ein dünner Vorhang.

Man wünschte sich, dass diese Erfahrung und das damit gesetzte Angebot für alle Menschen, die einen Ausweg aus der Eindimensionalität dieser Welt suchen, auch wirklich in der Kirche mehr greifbar sein würde. Denn der Berg Tabor wartet in jeder liturgischen Feier und lädt ein, die Anwesenheit Gottes zu feiern und zu spüren. Er ist eine wirkliche Tankstelle für die Bewältigung der Mühen im Tal des Alltags. Es ist einfacher, die Kreuze durch die Straßen des Tales zu schleppen, wenn man regelmäßig diese Vergewisserung in einem heiligen Spiel erhält, das das Ziel schon gegenwärtig weiß.

Allerdings gelingt dies leider nur an wenigen Orten. Die Regel sind Gottesdienste, die mehr von den Leiden als von der Erlösung sprechen und die Teilnehmer verleiten, eher auf die Psychologen oder die Politiker zu vertrauen als auf transzendente Lösungen. Die Verkünder des Himmels haben sich zu großen Teilen darauf verlegt, mehrheitsfähige Erlösungskosmetik zu verkaufen und haben ihren Blick fest auf die Trends gerichtet, statt auf den verklärten Christus.

„Dann feiert die Gemeinde nur sich selbst, aber das lohnt sich nicht“

Eine fatale Beraubung der Menschheit von dem, was sie sich selbst nicht zu geben vermag und zu dem sie Apostel braucht, an denen man – wie an Raffaels Engelchen – ablesen kann, dass sie glaubhaft etwas sehen und verstanden haben, das schön und heilsam ist. Wollte man Raffael für die heutige Zeit aktualisieren, um darzustellen, wie sich heute das Verhältnis der Kirche zu den übernatürlichen Wahrheiten gestaltet, man müsste die beiden Putten wohl in ihre Smartphones statt in den Himmel schauen lassen. Er-klärung statt Ver-klärung ...

Diese Einsicht trieb Papst Benedikt XVI. um, als er schon als Kardinal 1997 in seinen Lebenserinnerungen schrieb: „Ich bin überzeugt, dass die Kirchenkrise, die wir heute erleben, weitgehend auf dem Zerfall der Liturgie beruht, die mitunter sogar so konzipiert wird, ‘etsi Deus non daretur’: dass es in ihr gar nicht mehr darauf ankommt, ob es Gott gibt oder ob er uns anredet und erhört. Wenn aber in der Liturgie nicht mehr die Gemeinschaft des Glaubens, die weltweite Einheit der Kirche und ihrer Geschichte, das Mysterium des lebendigen Christus erscheint, wo erscheint Kirche in ihrem geistlichen Wesen dann noch? Dann feiert die Gemeinde nur sich selbst, aber das lohnt sich nicht. Und weil es die Gemeinde aus sich gar nicht gibt, sie vielmehr immer nur durch den Glauben vom Herrn her überhaupt als Einheit entsteht, ist Zerfall in Parteiungen aller Art, das parteiliche Gegeneinander in einer sich selbst zerreißenden Kirche unter diesen Bedingungen unwiderruflich.“ (Joseph Kardinal Ratzinger, Aus meinem Leben, S. 64).

Eine prophetische Antwort auf die Frage, weshalb die Kirche mehr und mehr zu einem parteienzänkischen Haufen von Besserwissern erodiert: weil sie vergessen hat, dass es in den Tälern unseres Alltags einen hohen Verklärungsbedarf gibt. Er wird sich nicht mit Papieren stillen lassen.

 

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Kommentare

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Kommentar
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Jutta
Vor 2 Monate

https://www.youtube.com/watch?v=NrPf5vo47m4

25. Februar 2024, 10:00 Uhr - Lev. Amt im tridentinischen Ritus - Priesterseminar Herz Jesu

Wovon am Schluss im Artikel die Rede ist, erlebe ich ein Stückweit in diesen Übertragungen, obwohl ich teilweise kaum folgen kann, da völlig ungewohnt. Und doch: das nährt, und wie!
Dafür bin ich sehr dankbar.

Seit 2 einhalb Jahren bin ich wieder in der KK, trotz des Synodalen Wegs, der ja nicht die KK repräsentiert und schon gleich gar nicht die Lehre, und bin froh und lerne und lerne ..

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Andreas Graf
Vor 2 Monate

Sehr wohl fehlt der Kirche der Blick auf den verklärten Christus, der Blick auf die andere transzendente Wirklichkeit. Stellvertretend nimmt Jesus die 3 Apostel mit und lässt sie diese schauen. Petrus wird schnell zurechtgewiesen. Jesu Wort und seine Gnade sollen genügen. Dennoch ist der Blick daraufhin wichtig, das Bewusstsein, dass es diese gibt. Das lässt vieles leichter ertragen. Ich wünsche jedem sein persönliches Taborerlebnis. Wenn die Gläubigen anstelle des Smartphones eifrig den Rosenkranz zur Hand nehmen würden, wären sie beständig mit dem Himmel verbunden und signalisierten Bereitschaft für die ewigen Dinge. Wunder können geschehen, jedoch nur, wenn wir Jesus in unser Leben einladen. Wie gerne würde Er unser Leben in Wein verwandeln! Das Gebet ist aller Anfang des Aufstiegs zur Mystik. Alles andere wird dann dazugegeben werden. Ich stimme dem Autor vollumfänglich zu. Lassen wir uns von der Kirche mitnehmen auf den mystischen Kalvarienberg der Hl. Messe. In der Hl. Opfermesse kommt das viel deutlicher zum Tragen als in der protestantischen Konzilsmesse. Kann das in der protestantischen Konzilsmesse überhaupt zum Tragen kommen? Ist da der Blick auf den verklärten mystischen Jesus Christus nicht versperrt worden? Ja, es gibt einen "Verklärungsbedarf".

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Andreas Maase
Vor 1 Woche 5 Tage

@ Andreas Graf:

Die "protestantische Konzilsmesse" ist vollkommen unprotestantisch, sie hat - allenfalls - manches von der Art des lutherischen (schon nicht übrigens des reformierten) Gottesdienstes übernommen, aber ohne die Weise.

"... dass wir entweder eine von Grund auf neue Gestalt des christlichen Glaubens finden müssen, oder aber ein in Wahrhaftigkeit gegründetes Verhältnis zum Christlichen ... unmöglich wird. Das Tor zur christlichen Vergangenheit ist uns allen zugeschlagen ... Nur in den Formen der Sehnsucht und des frommen Selbstbetrugs ist für den, an dem die Reflexion der letzten Jahrhunderte ihr Werk getan hat, noch ein Verhältnis zur alten Gestalt christlichen Glaubens und Denkens möglich."

Emanuel Hirsch: Die Umformung des christlichen Denkens in der Neuzeit, Tübingen 1938, Vorrede.

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Chrizzlybear
Vor 2 Monate

Es wäre schön, wenn das oben erwähnte Gemälde eingebettet wäre.

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Jutta
Vor 2 Monate

https://www.youtube.com/watch?v=NrPf5vo47m4

25. Februar 2024, 10:00 Uhr - Lev. Amt im tridentinischen Ritus - Priesterseminar Herz Jesu

Wovon am Schluss im Artikel die Rede ist, erlebe ich ein Stückweit in diesen Übertragungen, obwohl ich teilweise kaum folgen kann, da völlig ungewohnt. Und doch: das nährt, und wie!
Dafür bin ich sehr dankbar.

Seit 2 einhalb Jahren bin ich wieder in der KK, trotz des Synodalen Wegs, der ja nicht die KK repräsentiert und schon gleich gar nicht die Lehre, und bin froh und lerne und lerne ..

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Andreas Graf
Vor 2 Monate

Sehr wohl fehlt der Kirche der Blick auf den verklärten Christus, der Blick auf die andere transzendente Wirklichkeit. Stellvertretend nimmt Jesus die 3 Apostel mit und lässt sie diese schauen. Petrus wird schnell zurechtgewiesen. Jesu Wort und seine Gnade sollen genügen. Dennoch ist der Blick daraufhin wichtig, das Bewusstsein, dass es diese gibt. Das lässt vieles leichter ertragen. Ich wünsche jedem sein persönliches Taborerlebnis. Wenn die Gläubigen anstelle des Smartphones eifrig den Rosenkranz zur Hand nehmen würden, wären sie beständig mit dem Himmel verbunden und signalisierten Bereitschaft für die ewigen Dinge. Wunder können geschehen, jedoch nur, wenn wir Jesus in unser Leben einladen. Wie gerne würde Er unser Leben in Wein verwandeln! Das Gebet ist aller Anfang des Aufstiegs zur Mystik. Alles andere wird dann dazugegeben werden. Ich stimme dem Autor vollumfänglich zu. Lassen wir uns von der Kirche mitnehmen auf den mystischen Kalvarienberg der Hl. Messe. In der Hl. Opfermesse kommt das viel deutlicher zum Tragen als in der protestantischen Konzilsmesse. Kann das in der protestantischen Konzilsmesse überhaupt zum Tragen kommen? Ist da der Blick auf den verklärten mystischen Jesus Christus nicht versperrt worden? Ja, es gibt einen "Verklärungsbedarf".

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Isis Alina Klinken
Vor 2 Monate

Der Novus Ordo ist aber ja nicht protestantisch, sondern ordentlicher Ritus der RKK. Es ging ja bei der Änderung im Grunde nur darum, volkssprachliche Elemente einzubauen zum besseren Verständnis der Gläubigen und die Partizipation der Gemeinde zu stärken. Für die liturgischen Missbräuche durch Pseudo"synodale" kann der Novus Ordo ja nichts