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ELSA-Studie

Wenn sich Regierung und Wissenschaft gegenseitig die Bälle zuspielen

Als der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) während der Regierungszeit der jüngsten Großen Koalition plante, eine Studie über die psychischen Folgen von Abtreibungen zu beauftragen, war der Skandal groß. Die einen monierten die angeblich hohen Kosten dafür, die anderen vermuteten christlich-fundamentalistische Ideologie dahinter, schließlich gäbe es keine seelisch belastenden Folgen für Frauen, die ihr ungeborenes Kind abtreiben lassen.

Schließlich wurde das Studiendesign verändert, der Schwerpunkt wurde auf die Situation von ungewollt schwangeren Frauen und deren Bedarf am Unterstützung gelegt. Für die seit 2021 regierende Ampel-Koalition eine gute Gelegenheit, ihrem Ansinnen, Abtreibungsmöglichkeiten weiter auszuweiten, einen Schritt näher zu kommen.

Dazu passt auch, wer führend beim Projekt ELSA, „Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung“, mitarbeitet: Gesundheitswissenschaftlerin Daphne Hahn. Sie war nicht nur von Mai 2010 bis Mai 2017 Bundesvorsitzende von Pro Familia, einer Beratungsorganisation, die Abtreibungsbescheinigungen ausstellt und zur International Planned Parenthood Federation gehört, sondern ist auch Mitglied in der Ampelkommission zur „reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“, die eine Ausweitung von Abtreibungen fordert (Corrigenda berichtete).

Was sind die Gründe für eine Abtreibung?

Daphne Hahn ist es auch, die am gestrigen Mittwoch durch eine mehrstündige virtuelle Präsentation der Ergebnisse der ELSA-Studie geführt hat. Corrigenda war neben rund 900 weiteren Zusehern dabei. Es handelt sich nach eigenen Angaben um die größte wissenschaftliche Studie zu ungewollten Schwangerschaften in Deutschland.

Für die Erhebung wurden unter anderem 608 Frauen befragt, die abgetrieben haben. Repräsentativ ist diese Stichprobe jedoch nicht, wie auch während der Präsentation mehrfach betont wurde. Der erste Teil befasste sich mit einer quantitativen Analyse und handelte von den Lebenslagen ungewollt Schwangerer sowie Einflüssen auf ihr psychisches Wohlbefinden.

Kern dabei war die Herausarbeitung von Gründen, die gegen die Austragung der Schwangerschaft sprechen. Den Ergebnissen zufolge waren die meistgenannten Gründe „finanzielle Situation sehr angespannt“, „krisenhafte / keine Partnerschaft“, „in Ausbildung / Studium oder arbeitslos“ und „Partner in Ausbildung, Studium oder arbeitslos“.

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Forscher betonen angebliche „gesellschaftlich verankerte Stereotype“

Außerdem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen, die abgetrieben hatten, schon in den Wochen vor der Schwangerschaft ein eingeschränktes Wohlbefinden hatten. Dies steht in Zusammenhang mit den ungünstigen Lebenslagen.

83 Prozent der Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hatten, weisen ein sogenanntes internalisiertes Stigma auf. Das, so erklärte die Soziologin Laura Olejniczak, sei die Übernahme negativer Stereotype, die sich durch Schuld- und/oder Schamgefühle ausdrücken. „Oft handelt es sich hierbei um gesellschaftlich verankerte Stereotype, beispielsweise, dass Frauen, die einen Abbruch hatten, egoistisch seien oder verantwortungslos oder eben auch straffällig handeln“, erklärte Olejniczak in der Präsentation. 15 Prozent der Frauen gaben an, ein tatsächlich erlebtes Stigma, also negative Reaktionen und Diskriminierung aufgrund der Abtreibung, gehabt zu haben, 13 Prozent erlebten dies mehr als einmal. 

58 Prozent der Frauen haben Sorge, dass ihr Umfeld schlecht über sie denkt oder redet aufgrund der Abtreibung. Knapp die Hälfte der Befragten, 45 Prozent, gab an, sich mit dem Schwangerschaftsabbruch allein zu fühlen. Bei Frauen, die ein hohes internalisiertes Stigma aufgrund der Abtreibung angegeben hatten, war das psychische Wohlbefinden – dazu zählen unter anderen finanziell schwierige Situationen und Partnerschaftskonflikte – in den ersten drei Monaten nach dem Schwangerschaftsabbruch besonders niedrig. Danach stabilisiert es sich aber wieder. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es langfristig keinen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden hat, ob eine Frau abgetrieben oder die Schwangerschaft ausgetragen hat.

Expertin stellt Datenqualität von ELSA-Studie infrage

Susanne Kummer, Direktorin des Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in Wien, hat die Präsentation der ELSA-Studie ebenfalls mitverfolgt – und kritisiert die Methodik. Kummer berichtet, dass ihr auf Anfrage in der offiziellen Chat-Funktion der Zoom-Präsentation gesagt wurde, dass in die Auswertung Schwangerschaftsabbrüche ab 1995 einbezogen worden seien.

„Bei einer retrospektiven Studie, die Ergebnisse von vor 20 Jahren miteinbezieht, kann es zu groben Verzerrungen kommen”, lautet ihre Einschätzung gegenüber Corrigenda. Viel Zeit wurde dem Bericht über einer weiteren, geringen Stichprobe von Frauen gewidmet, die abgetrieben hatten, was den Anschein erweckt, es handle sich um repräsentative, valide Studienergebnisse, kritisiert Kummer. „Wir müssen warten, bis die Studienergebnisse veröffentlich werden. Aber aus dieser ersten offiziellen Präsentation ergeben sich doch etliche methodische Fragezeichen, was die Qualität der Daten anbelangt. Aus einer nichtrepräsentativen Studie solche Verallgemeinerungen zu formulieren, ist nicht redlich“, sagt die IMABE-Direktorin. 

Kummer stellt das Ergebnis der Studie infrage, laut dem es langfristig keinen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden habe, ob eine Frau ihr Kind abtreibt oder es behält. „Die Studie von David Fergusson von 2008 zeigt, dass das Risiko von psychischen Gesundheitsproblemen, also Depression, Suizid-Gedanken, Angststörungen, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch bei Frauen, die eine Abtreibung hatten, zu 30 Prozent höher ist als bei Frauen, die ihr Kind trotz ungewollter Schwangerschaft bekamen”, sagt die Ethikerin. Diese zähle zu den qualitativ besten Studien zum Thema Schwangerschaftsabbruch und Mental Health. Studienleiter Fergusson aus Neuseeland selber sei „pro choice“, also für das Recht auf Abtreibung.

„Mütter haben sehr wohl ein intuitives Wissen darüber, dass es nicht bloß ein Gewebe ist“

Auch die Darstellung, dass das geminderte psychische Wohlbefinden von Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben, allein auf äußere Faktoren wie „gesellschaftlich verankerte Stereotype” zurückzuführen sei, sei zu hinterfragen. Das Gegenteil sei der Fall: Abtreibung sei gesellschaftlich nicht mehr mit einem Unrechtsbewusstsein verknüpft. „Ich sehe hier den Versuch einer Stützung des Narrativs: Die Verankerung der Abtreibung im Strafrecht soll aufgehoben werden”, kommentiert Kummer. 

„Mütter haben sehr wohl ein intuitives Wissen darüber, dass sie ein Kind bekommen, nicht bloß ein Gewebe. Insofern ist Abtreibung auch eine Todeserfahrung. Trauer und Schuldgefühle – das wissen wir aus Befragungen von Frauen nach Abtreibungen –, die der inneren Heilung bedürfen, sind nicht Resultat äußerer Zuschreibungen, sondern innerer Erfahrung.” Kummer fährt fort: „Was bei einem Schwangerschaftsabbruch eigentlich passiert: nicht die Entfernung eines Gewebes, sondern letztlich dem Kind das Leben verwehrt zu haben. Das begleitet Frauen oft noch Jahrzehnte nach einer Abtreibung.“

Kummer weiß das auch aus ihrer Arbeit in Geriatriezentren, wo sie Seminare anbietet zur Palliativversorgung und zur psychosozial-spirituellen Begleitung. In den Alten- und Pflegeheimen habe man nun die erste Generation von Frauen, die möglicherweise eine straffreie Abtreibung hinter sich haben. „Am Ende des Lebens sieht man, dass diese Fragen, die vielleicht Jahrzehnte verschüttet waren, aufbrechen.“

Forscher benennen vier Typen von ungewollt Schwangeren – Beraterinnen äußern Kritik daran

Teil der ELSA-Studie waren auch qualitative Erhebungen. Dazu führten die Wissenschaftler Interviews mit mehreren Dutzend Frauen und ihren Partnern. Die Zahnärztin und Zahnheilkundlerin Anke Wyrobisch-Krüger referierte nach einem „Viel Vergnügen“ von Studienleiterin Daphne Hahn über das Thema „Schwangerschaftsabbruch als Chance, Lebensplanung verwirklichen“. Anhand von nur 25 Interviews mit ungewollt Schwangeren zwischen 17 und 41 Jahren will sie vier Kategorien identifiziert haben: Bewahren, Stabilisieren, Orientieren und Verwirklichen.

  • Der Typ „Bewahren“ korreliere eher mit älteren Schwangeren, die sich in einer stabilen beruflichen Situation befinden und mit der familiären sowie sozioökonomischen Situation zufrieden sind. „Erreichte Lebensziele bewahren“ lautet das Motto.
  • Der Typ „Stabilisieren“ treffe auf Schwangere zu, die sich an ihrer persönlichen Belastungsgrenze sehen. Oft lägen physische und psychische Erkrankungen vor sowie daraus resultierende berufliche Schwierigkeiten. Familiär sind Partnerschaftskonflikte kennzeichnend.
  • Der Typ „Orientieren“ trifft vorwiegend auf jüngere Schwangere zu. Sie suchten noch nach einem passenden Beruf oder stünden am Anfang ihrer Karriere. Ihre Partnerschaft sei nicht ausreichend gefestigt und ihre sozioökonomische Situation unsicher. Das Motto des Typs laute: „Wahlfreiheit haben“.
  • Der Typ „Verwirklichen“ ist ebenfalls häufig bei jüngeren Schwangeren anzutreffen. Anders als der Typ „Orientieren“ ist er jedoch durch „fest gesteckte Ziele“ gekennzeichnet. Die berufliche Karriere habe aktuell oberste Priorität. „Etwaige Elternschaft wird, wenn überhaupt, erst nach Etablierung im Beruf angestrebt“.

Der Studie zufolge resultiere die Entscheidung bei einer ungewollten Schwangerschaft unter Abwägung von Belastungen und Ressourcen. Die Autoren verwenden zudem den wohlwollenden Begriff „Abbruch als Chance“, wenn es darum geht, die Entscheidung hinsichtlich beruflicher, familiärer und sozioökonomischer Vorstellungen abzuwägen.

Corrigenda hat mit Experten aus der Praxis gesprochen und sie gebeten, die eben geschilderten Ergebnisse der ELSA-Studie zu bewerten. Die Logotherapeutin Yvonne Onusseit, die seit 2018 als Schwangerschaftskonfliktberaterin bei der größten europäischen nichtstaatlichen Beratungsorganisation für Schwangere in Not arbeitet, Profemina (die von der auch Corrigenda verlegenden 1000plus-Profemina gGmbH umfassend finanziell unterstützt wird), stellt fest:

„Die vier vorgestellten Typen bilden ganz normale Lebenssituationen ab, in denen eine ungeplante Schwangerschaft zu einem Konflikt führen kann: Die eine ist noch in der Schule oder Ausbildung und die Beziehung ist noch ganz frisch („Orientieren“). Die andere steht mitten im Berufseinstieg und Familie ist noch kein Thema („Verwirklichen“). Die dritte hingegen hat mit der Familienplanung schon abgeschlossen und möchte gerade wieder in den Beruf einsteigen („Bewahren“). Und dann gibt es natürlich auch familiär oder wirtschaftlich schwierige Lebenssituationen, in denen die Frau bereits zuvor an ihre Grenze gekommen ist („Stabilisieren“). Klar ist: Keine dieser Situationen muss zu einer Abtreibung führen!“

Onusseit betont, dass hier eine gute Beratung maßgeblich sein könne, um neue Blickwinkel zu ermöglichen. Dazu zähle etwa die Frage, wie wichtige Lebensziele auch mit Kind verwirklicht werden können. „Eine solche Herausforderung für das eigene Leben anzunehmen, kann zur Reifung beitragen und auch dazu, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen – denn die unbedingte Liebe eines kleinen Babys ist unwahrscheinlich motivierend. Sie glauben gar nicht, wie oft uns beratene Frauen nach der Geburt schreiben, dass das Kind das Beste sei, was ihnen je passiert ist! Das ist die eigentliche Chance, um die wir die Frauen nicht betrügen dürfen.“

Studienergebnisse bestätigen Bedeutung von Ehe und stabiler Partnerschaft

Ein weiterer Schwerpunkt der ELSA-Studie betrifft die Belastungen, die Frauen und Männer bei einer „ungewollt eingetretenen ausgetragenen“ Schwangerschaft erleben und wie sie diese bewältigen. Auch hierfür wurden 25 Frauen und zusätzlich zehn Partner befragt. Die Wissenschaftler erarbeiteten jeweils vier Bewältigungsmuster bei Frauen und Männern. 

Bei Frauen sind das:

  • Gemeinschaftlichkeit und Zusammenhalt
  • Konformität oder Nachjustierung des heteronormativen Lebensentwurfs durch Ressourcenstärke
  • Umstrukturierung des Lebensentwurfs durch Eigenmächtigkeit
  • Von tentativem bis ausharrendem Umgang

Bei Männern:

  • Orientierung an der Dyade – Der egalitäre Typus 
  • Doing Family – Die Entwicklung der Familienorientierung 
  • Herstellung von Gemeinsamkeit – Die Ermöglichung der Bewältigung 
  • Ressourcenstärke und Resilienz als Bewältigungsmuster

Auffallend ist dabei, dass die Ergebnisse jene bestätigen, die den Wert von Familie, stabiler Partnerschaft sowie guter Beratung betonen. Denn wie die Vortragenden Janet-Lynn Holz und Victoria Melchior vom Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen Freiburg mehrfach hervorhoben, seien dies ebenjene Muster, die häufiger zur „Bewältigung” des Konflikts beitragen können.

Paula von Ketteler, stellvertretende Bereichsleiterin für Digitalberatung bei Profemina, erklärt dazu: „Wir dürfen in unserer Beratung erleben, dass sich die deutliche Mehrheit der ungeplant schwangeren Frauen für das Kind entscheidet. Interessant ist dabei, dass ihnen in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion oft nicht zugetraut wird, dass sie dies wirklich in Freiheit tun und dann auch noch glücklich darüber sind.“

„Es mangelt an gesellschaftlicher Anerkennung für diese mutigen, liebevollen und starken Frauen“

Eine Frau, die ihr ungeplantes Kind trotz aller Schwierigkeiten nicht abtreibe, „ist kein Opfer und braucht auch nicht als solches behandelt werden“. Viel mehr bedürfe es für diese „mutigen, liebevollen und starken Frauen“ mehr Anerkennung. „Weil es daran in der Gesellschaft oft mangelt, braucht es unsere Beratung manchmal auch noch nach dem Schwangerschaftskonflikt.“ 

Von Ketteler betont:

„Es gibt viele Fälle, in denen die Frau ihre Entscheidung erst mal allein treffen muss und nicht weiß, ob der Vater des Kindes auch dazu stehen wird. Wenn aber ein Mann sich auf die Beratung einlässt, ist das natürlich ein riesiger Pluspunkt! Wir setzen immer darauf, das Gute in einer Partnerschaft zu stärken – solange keine Gewalt im Spiel ist –, denn es gemeinsam zu schaffen, ist am Ende für alle Beteiligten das Schönste.“

Sie verweist auch auf eine große Erhebung von Profemina aus dem vergangenen Jahr. Als Datengrundlage diente die Beratung von fast 125.000 Schwangeren (Corrigenda berichtete). „In unserer Beratung machen wir die Erfahrung, dass unter den Hauptgründen die materiellen Probleme dann erst weit nach Fragen der Lebensplanung, Partnerschaftsproblemen und auch erst nach der schon vorhandenen Überbelastung einer Familienmutter rangieren“, sagt von Ketteler. „Letzteres scheint hier in der Studie gar nicht abgefragt worden zu sein.“

Als es um Abschaffung von Paragraf 218 geht, applaudieren zahlreiche Zuseher

Bei der ELSA-Präsentation am gestrigen Mittwoch wurden nicht alle Daten vorgelegt. Dies soll im weiteren Jahresverlauf geschehen. Der Zeitpunkt der Präsentation – ob Zufall oder nicht – war aus Sicht von Abtreibungsbefürwortern jedoch sehr passend. Denn Anfang der Woche waren die Empfehlungen der Ampelkommission bekanntgeworden, die am kommenden Montag offiziell vorgestellt werden. Und am heutigen Donnerstag stimmte eine Mehrheit des EU-Parlaments dafür, Abtreibung in die EU-Grundrechtecharta aufzunehmen.

Jenen Politikern, die eine Ausweitung von Abtreibung in Deutschland wollen, gibt die ELSA-Studie Rückenwind. Denn das Hauptaugenmerk der meisten großen Medien liegt auf jenem Teil der Studie, der sich mit den Abtreibungsmöglichkeiten befasst hat. Bayern sei diesbezüglich „unterversorgt“. Auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz müssten Schwangere weite Anfahrtswege zu Abtreibungspraxen in Kauf nehmen. Kurze Anfahrtswege gebe es hingegen in den östlichen Bundesländern mit Ausnahme von Brandenburg. Im Westen seien Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen Spitzenreiter.

Vorschau Screenshot aus ELSA-Präsentation
Screenshot aus der ELSA-Präsentation: Als die Forscherin ein Zitat pro Abschaffung von Paragraf 218 StGB vorliest, applaudieren zahlreiche Zuseher

Organisationen, die sich explizit für einen lebensbejahenden Ausgang eines Schwangerschaftskonflikts einsetzen, wurden bei der Präsentation despektierlich oder gar nicht behandelt. Und auch die Einseitigkeit der Zuseher wurde deutlich: Als etwa eine Forscherin eine befragte Beraterin mit den Worten zitiert, Schwangerschaftsabbrüche müssten „entstigmatisiert“ werden, indem die Paragrafen 218 und 219 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden, gingen unzählige virtuelle Daumen hoch, und rote Herzchen schwirrten über das Bild.

Regierung, von ihr beauftragte Wissenschaftler und Publikum scheinen sich einig zu sein, in welche Richtung es weitergehen soll.

 

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