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Aufruf an den Deutschen Bundestag

„Historische Verantwortung“: Petition „Hilfe statt Abtreibung“ gestartet

„Mir geht es leider gar nicht gut“ – „Das aggressive Drängen meines Partners hat mich so sehr unter Druck gesetzt, dass ich keine andere Lösung gesehen habe“ – „Ich bin zutiefst traurig und verunsichert, auch wütend über seine Reaktion und wie er mich nun ‘hängen’ lässt“: Es sind Hilferufe wie diese, mit denen sich jedes Jahr Zehntausende schwangere Frauen an Beratungsorganisationen wenden.

Allzu oft können die Konflikte der Schwangeren nicht gelöst werden, weshalb sie sich zur Abtreibung gezwungen sehen. Oftmals steht diese Entscheidung im Widerspruch zu ihrem eigentlichen Wunsch. Gäbe es mehr Hilfe, würden sich schwangere Frauen weniger unter Druck gesetzt, freier in ihrer Wahl fühlen und schließlich häufiger für das Leben entscheiden.

Davon ist die Beratungsorganisation 1000plus-Profemina überzeugt und hat eine Petition an den Deutschen Bundestag gestartet: „Hilfe statt Abtreibung“. Die Beratung von mehr als 300.000 Schwangeren habe gezeigt: „99 Prozent aller Frauen geben nicht die Schwangerschaft an sich als Ursache für ihren Konflikt an, sondern äußere Umstände“, heißt es in der Petition der Organisation (die auch Corrigenda verlegt). Die drei häufigsten Gründe seien: „Partnerschaftsprobleme, „falscher Zeitpunkt und „Überforderung.

Frauen haben oft keine Wahl

Der Großteil von ihnen gebe an, keine freie Wahl oder keine Alternative zur Abtreibung zu haben und ausdrücklich gegen den eigenen Willen die Schwangerschaft zu beenden. „Wird mit diesen Frauen, Paaren und Familien eine belastbare Alternative erarbeitet, entscheiden sich rund zwei Drittel für ein Ja zum Leben ihres Kindes.“ Unzählige Frauen, Männer und Familien litten unter den Folgen einer Abtreibung.

Die Aussagen kommen nicht von ungefähr. 1000plus-Profemina berät inzwischen 100.000 Frauen im Jahr. Die Hilfsorganisation erstellt auch eine Evaluation der Beratung, die zwar nicht repräsentativ, aber aufgrund der Eindeutigkeit der Ergebnisse doch beachtenswert ist. Laut dem Jahresbericht 2021 gaben 86 Prozent an, sie hätten sich richtig entschieden, neun Prozent meinten, sie zweifelten daran, und fünf Prozent der Befragten sagten, sie hätten lieber einen anderen Weg wählen sollen. Bemerkenswert ist: 80 Prozent der Frauen, die angegeben haben, sie seien mit ihrer Entscheidung zufrieden, ließen ihr Kind nicht abtreiben. Keine dieser Frauen gab an, die Entscheidung zu bereuen. Dagegen haben 100 Prozent der Frauen, die ihre Entscheidung bereuen, den Weg der Abtreibung gewählt.

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Was bedeutet Hilfe?

Was aber heißt „Hilfe statt Abtreibung“ konkret? Die Petition fordert den Bundestag auf, die Paragraphen 218 und 219 Strafgesetzbuch nach ebenjenem Grundsatz neu zu regeln. Ziel sei, erstens, „dass sich die neue gesetzliche Regelung strikt am Wohl und am Schutz von Schwangeren in Not und ihren ungeborenen Kindern ausrichtet“; zweitens, dass „sämtliche Beratungsangebote für Frauen im Schwangerschaftskonflikt darauf verpflichtet werden, ihre Beratung strikt an der Erarbeitung einer Alternative zur Abtreibung auszurichten“ und, drittens, dass „ein flächendeckendes Beratungs- und Hilfsangebot für Frauen und Familien aufgebaut wird, die unter den seelischen Folgen einer Abtreibung leiden“.

Der Start der Petition fällt – bewusst oder nicht – nun genau mit dem Anliegen der deutschen Bundesregierung zusammen, den Paragraph 218 abzuschaffen. Dieser bestimmt die Strafbarkeit von Abtreibungen. Eine von SPD, Grünen und FDP eingesetzte Kommission soll nun unter anderem eruieren, wie Schwangerschaftsabbrüche außerhalb des Strafgesetzbuches geregelt werden könnten. Wie berichtet, zeigt die Zusammensetzung klar, in welche Richtung die Ampel-Regierung zielt.

Der Vorsitzende von 1000plus-Profemina, Kristijan Aufiero, betont auf Corrigenda-Nachfrage: „Die Streichung der Paragraphen 218 und 219 bedeutet die weitere Eskalation einer menschlichen Katastrophe, die Frauen und Familien Tag für Tag unfassbarem Leid aussetzt. Eine totale Freigabe der Abtreibung würde Schwangere in Not einem unmenschlichen Druck aussetzen und ließe Hunderttausende verzweifelte Frauen und Familien im Stich.“

Abtreibung seit 1976: „Heute fehlen rund zehn Millionen Menschen“

Eine solche Politik hat und hätte aber auch demographische und volkswirtschaftliche Folgen. Aufiero rechnet vor:

„Seit 1976, seit der faktischen Freigabe der Abtreibung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche, sind in Deutschland allein gemäß offizieller Zahlen bis heute fast 6,3 Millionen ungeborene Kinder abgetrieben worden. Zuzüglich der Kinder dieser Kinder, die nicht Eltern werden konnten, fehlen heute rund zehn Millionen Menschen, die eine gigantische Lücke hinterlassen haben – in unseren Familien und in unserer Gesellschaft.“

Für ihn gibt es keinen Zweifel daran, dass die Ampel-Regierung dem Bundestag in den kommenden zwei Jahren einen Gesetzesentwurf vorlegen werde, mit dem die Beratungspflicht, die Zwölf-Wochen-Frist und jegliche strafrechtliche Konsequenz einer Abtreibung bis zum Tag der Geburt aufgehoben werden sollen. „Wir stehen vor der historischen Verantwortung, alles zu versuchen und für die Zukunft Zeugnis dafür abzulegen, dass es Widerstand gegen dieses schreiende Unrecht gab.“

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Kommentare

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Kommentar
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K.P. Lemke
Vor 1 Jahr

Mach weiter so Lucas.
Tolle Artikel.

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Emil Goldstein
Vor 1 Jahr

Grüß Gott!

Abtreibung ist Mord. Jeder, der abtreibt oder zur Abtreibung zwingt, spricht ein Fluch aus - vor allem über sich und das Land, in dem er lebt, wenn dieses Land die Abtreibung duldet. Rosenkranz für die abgetriebenen Kinder und die Frau sowie Taufe der ungeborenen, abgetreibenen Kinder. Gottes Segen!

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K.P. Lemke
Vor 1 Jahr

Mach weiter so Lucas.
Tolle Artikel.

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Emil Goldstein
Vor 1 Jahr

Grüß Gott!

Abtreibung ist Mord. Jeder, der abtreibt oder zur Abtreibung zwingt, spricht ein Fluch aus - vor allem über sich und das Land, in dem er lebt, wenn dieses Land die Abtreibung duldet. Rosenkranz für die abgetriebenen Kinder und die Frau sowie Taufe der ungeborenen, abgetreibenen Kinder. Gottes Segen!