Tagesschau-Redakteure sind gefährlicher als Christen

Wird Fußball-Profi Désiré Doué ein Fall für die Politikredaktion der „Tagesschau“? Beim Champions-League-Finale am Samstagabend zauberte der 19-Jährige gleich zweimal das Runde ins Eckige. Und zwar mit einer Souveränität, als wäre es nicht sein erstes Finalspiel in der Königsklasse gewesen. Die Presse kürte den Profi von Paris Saint-Germain zum Held des Abends. Doch nicht die fußballerischen Showeinlagen Doués könnten die öffentlich-rechtlichen Journalisten interessieren, sondern dessen Glauben.
Denn nach seinem ersten Treffer des Abends zum 2:0 bekreuzigte sich Doué und zeigte mit dem Finger gen Himmel. Als Zeichen der Demut, wohlwissend, dass dies hier nicht allein seine Leistung war, sondern ein Geschenk Gottes, der ihm die Talente gab, die er an diesem Abend gnadenlos wie entzückend einsetzte. Nach dem Spiel kniete sich der französisch-ivorische Doppelstaatsbürger hin und betete, in einem Interview dankte er später dem „Herrn Jesus Christus“.
„Achtung, dahinter könnte auch gezielte Missionsarbeit stecken“
Die „Tagesschau“-Redaktion dürfte alarmiert sein. Bei einem der größten Sportereignisse des Jahres bekennt der Star des Abends seinen christlichen Glauben. Dabei hatte sich erst wenige Tage zuvor Moderatorin Amelie Marie Weber vor die Kamera gestellt und die Zuschauer bitterernst vor Fußballern in Jesus-T-Shirts gewarnt. „Manche Fußballprofis leben ihren Glauben ganz offen. (…) Auf den ersten Blick vielleicht harmlos. Kritikerinnen und Kritiker sagen aber: Achtung, in manchen Fällen könnte dahinter auch gezielte Missionsarbeit stecken.“
Im dazugehörigen Beitrag lassen zwei Redakteure zwar eine „Beraterin für geschlechtliche Vielfalt und Vorstandsmitglied“ zu Wort kommen, doch zu islamischen Fußball-Influencern liest man nichts. Ebenso ist kein vergleichbares Video bekannt, das islamische Fußballprofis problematisiert, die auf dem Feld oder auf ihren Social-Media-Kanälen mehr oder weniger deutlich islamische Gesten und Inhalte verbreiten. Es ist auch nicht bekannt, dass in solchen Fällen eine öffentlich-rechtliche Moderatorin „Achtung, Missionsarbeit!“ gerufen hätte. Wenn es eine breitere Berichterstattung gibt, dann nur dann, wenn es einen islamkritischen Aufhänger gibt.
Dass die zwangsgebührenfinanzierte „Tagesschau“ ihre sechs Millionen Instagram- und 1,9 Millionen TikTok-Follower in einer Zeit von Messerpandemie, Islamisierung, Kriegen und Rezession vor gläubigen Christen warnt – völlig gaga. Die Botschaft der Christen ist Wahrheit, Glaube, Hoffnung und Liebe. Ein Zuviel davon hat noch nie geschadet. Heute erleben wir das Gegenteil. In der Gesellschaft gibt es zu wenig Glaube, zu wenig Hoffnung, zu wenig Liebe und vor allem zu wenig Wahrheit.
Daran sind auch die „Tagesschau“ und andere öffentlich-rechtliche Formate schuld. Ob bei der seit mindestens 2015 anhaltenden Einwanderungskrise, der Energiewende, der Corona-Pandemie, der Berichterstattung über die Kirche, dem Umgang mit allem Nicht-Linken und so weiter und so weiter – den öffentlich-rechtlichen Journalisten ging es hierbei oft nicht um Wahrheit, sondern um Konsens. Wer aus diesem ausscherte, wurde und wird diskriminiert, ausgegrenzt und an den Pranger gestellt.
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Als Christ ist man das gewöhnt. Es steckt uns im historischen Gedächtnis. In bestimmter Opposition zur Welt zu stehen, ist gewissermaßen der Naturzustand. Man kann den mahnenden Worten einer Amelie Marie Weber, dem ironieverdeckten Hass auf Andersdenkende eines Jan Böhmermann oder den desinformativen Äußerungen eines Georg Restle gelassen entgegensehen. Doch gelassen sein ist das eine, still sein das andere.
„Friedlich sein heißt nicht immer still sein“
„Friedlich sein heißt nicht immer still sein“, rief Pater Walter Marzari im fernen Jahr 1991 den Besuchern des Gedenkgottesdiensts für den Südtiroler Freiheitskämpfer Sepp Kerschbaumer im Ort St. Pauls bei Eppan ins Gewissen. Der Eucharistiner, der sich von 1984 bis 1987 in Kinshasa selbst um Kranke gekümmert hatte, erzählte in seiner Predigt von einem Patienten, der sich nicht rührte, der still war, und schließlich starb. Er habe Pflegerinnen erlebt, die „heilfroh“ gewesen seien, wenn die Patienten still blieben. Nicht klagen, nicht jammern, nicht auf die Nerven gehen. Nach dem Motto: „Solche Patienten hat man gerne.“ Und solche Zuschauer haben auch die Öffentlich-Rechtlichen gerne.
Friedlich sein heißt nicht immer still sein. Gegen die Verfehlungen von „Tagesschau“ und Co. zu protestieren, kreativ, laut, gewaltfrei, ob digital oder auf der Straße, ist dringend geboten. Denn was die Redakteure und Meinungsmacher von ARD, ZDF und Deutschlandradio sagen, hat heutzutage leider mehr Einfluss auf Politik und Gesellschaft als das, was Jesus Christus uns sagt. Und deshalb sind die Öffentlich-Rechtlichen auch viel gefährlicher als Christen. Weil es ihnen nicht um Wahrheit, um Glaube, um Hoffnung und um Liebe geht.
Dieses „Tagesschau“-Video ist keine Lappalie. Denn hinter der vermeintlich um das Gemeinwohl besorgten Wachsamkeit vergibt sich eine tiefe Verachtung gegenüber unserer überlieferten christlichen Herkunftskultur. Die uns alle prägt, ob wir nun Kirchgänger sind oder nicht. Die nicht etwa eine neuartige „Bedrohung“ ist, über die zu berichten notwendig wäre, sondern die über Jahrhunderte selbstverständlich den Tages- und Jahreslauf prägte.
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Kommentare
„Manche Fußballprofis leben ihren Glauben ganz offen. (…) Auf den ersten Blick vielleicht harmlos. Kritikerinnen und Kritiker sagen aber: Achtung, in manchen Fällen könnte dahinter auch gezielte Missionsarbeit stecken.“
Diese vollkommen ungebildete Dame von der Tagesschau und Konsorten haben zumindest etwas verstanden, was die institutionalisierte Kirche in Deutschland mit all ihren Referenten und Beauftragen vergessen hat: Das Christentum ist missionarisch.
Das ist doch die eigentlich bestürzende Nachricht, nicht die altbekannte Feindschaft der Welt gegenüber Jesus Christus.
@Braunmüller Leider wahr. 😆
Die Regeln der FIFA sind eindeutig Ende der Debatte.
Religion hat im Sport nichts verloren
Ich versuche mal die Moderatorin zu verstehen. Wahrscheinlich gibt es etliche Menschen, die mit dem Bild von Gott in Form von Jesus Christus als permanent und aufdringlichem Liebhaber jedes Menschen, der in jeder Lebensituation mitbedacht werden will, sich belästigt fühlen. (Dies besonders in Zeiten, wo anscheinend Autismus und Einsamkeitsphänomene im Zunehmen begriffen sein sollen, Beziehungen also als kompliziert verstanden werden). Dabei müssen diese Menschen nicht mal ungläubig sein, sondern die als penetrant verstandene Vermischung von Sakralem mit Profanem wird von ihnen als anstößig und übergriffig angesehen.
Mit diesem übergriffigen Gottesbild im Hinterkopf erweist sich die institutionell verfasste Kirche als kluge und erfahrene Einrichtung. Hier gibt es den sakralen und den profanen Bereich. Diese Bereiche im Leben (und im Menschen) sind aufeinander bezogen und ausgerichtet, sie sind aber eben nicht einfach dumpf vermischt. In der Kirche gibt es Orte, Zeiten und Menschen, die heiliger sind als andere und das ist gut so. Hier kann man sich annähern und wieder zurückziehen, und das sowohl im öffentlichen wie auch privaten Raum. Das „Ite, Missa est“ (auch wenn man es leider nur gelegentlich so noch hört) am Ende der heiligen Messe erzeugt die wunderbare Verbindung in das alltägliche Leben hinein, die sich im normalen menschlichen Handeln und nicht im plakativen Agieren erweist.
Die Fußballer und andere Sportler beglückwünsche ich zu ihrer Beziehung zu Jesus Christus und wünsche ihnen, dass sie auch hält, wenn der Erfolg nicht mehr da ist oder wenn er sich erst gar nicht einstellt.
In den Handlungen gewisser Menschen könnte man schon fast vermuten, die Zeit des Antichristen sei hier und er hätte seine Gefolgsleute schon gefunden. Wie es endet, steht im Buch der Bücher.
Ansonsten: Brot und Spiele. Nehmen Sie das Brot, aber halten Sie sich vom Rest fern.