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Kolumne „Kaffeehaus“

Schwangere, zeigt euch!

Es macht immer wieder Hoffnung, wenn Mutterschaft in Medien auf eine positive Art und Weise präsentiert wird. Mama, Papa und Kind Hand in Hand oder eine selbstbewusste schwangere Frau sind Bilder, die nach wie vor begeistern. Für solche sorgte kürzlich auch die Sängerin Rihanna.

Der Popstar scheint Freude und Zufriedenheit in ihrer kleinen Familie gefunden zu haben. Diese zeigt sie stolz auf dem Cover der März-Ausgabe der britischen Vogue. Für das Modemagazin ließ sie sich mit ihrem Partner ASAP Rocky und dem gemeinsamen Sohn ablichten, der noch kein Jahr alt ist. In Schwarz gekleidet spazieren alle drei am Strand vor einer traumhaften Meereskulisse. Rihanna hält den Rapper an der Hand, während dieser sein lachendes Kind im Arm hält und ihm einen Kuss auf die Stirn drückt. Ein gelungenes Familienporträt auf dem Vogue-Cover.

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Noch nicht sichtbar auf diesen Aufnahmen ist der Babybauch, mit dem Rihanna vor einigen Tagen während der Halbzeitshow des Super-Bowls ihre zweite Schwangerschaft angekündigt hatte. Die 34-jährige Sängerin schwebte in luftiger Höhe auf einer Plexiglasscheibe, als wäre nichts, und trug dabei einen knallroten Overall, an dem sich der Babybauch abzeichnete. Es war überhaupt ihr erster Bühnenauftritt nach mehreren Jahren Pause. Scheinbar hat sie gerade anderes zu tun.

Auch von ihrem einstigen Party-Lifestyle weiß Rihanna heute nichts mehr. „Man versucht buchstäblich, sich daran zu erinnern – und es gibt Fotos von meinem Leben davor –, aber das Gefühl, die Wünsche, die Dinge, die du genießt, einfach alles, du identifizierst dich einfach nicht mehr damit, weil es keine Rolle mehr spielt“, erklärte sie gegenüber der Vogue.

Schwangere Leichtathletin wird zu Unrecht angefeindet

Sicherlich kann das Muttersein auch im negativen Sinne präsentiert werden, indem man das Kind als ein Mittel zur Befriedigung der eigenen Geltungssucht oder gar als ein Geschäftsmodell ausnutzt. Einen solchen Eindruck erweckte auch die Schwangerschaft von Laura Müller, der Frau von Schlagersänger Michael Wendler. Diese nutzte die frohe Botschaft dazu, um für ihren Account auf der Online-Plattform „OnlyFans“ zu werben. Dort seien die exklusiven Babybauch-Bilder zu sehen, selbstverständlich gegen Bezahlung.

Die Hindernis-Europameisterin Gesa Krause wird in sozialen Medien angefeindet, weil sie im Mai ihr erstes Kind erwartet und nach wie vor mehrmals die Woche trainiert. „Ich fühle beim Laufen noch keine Einschränkung in meiner Bewegung, das zusätzliche Gewicht belastet meine Gelenke nicht. So entscheide ich von Woche zu Woche. Sobald sich das Laufen schlecht anfühlt, sollte man es lassen, sagte sie der Zeit. Sie möchte damit auch Inspiration sein: „Vielleicht erkennen durch mich auch andere Frauen, dass Schwangerschaft und Sport vereinbar sind. Mir schreiben viele schwangere Frauen, dass sie auch noch laufen und es cool finden, dass ich es öffentlich zeige. Das freut mich.“ Und sie hat recht: Schwangerschaft ist keine Krankheit, und Bewegung auf angemessenem Niveau schadet nicht.

Schwangerschaft und Mutterschaft gehören zum Leben dazu und bereichern es. Mütter, ob nun auf den Bühnen, in wichtigen Jobs oder zu Hause – all das sollte normalisiert und ermöglicht werden. Es gibt nicht das eine perfekte Modell des Mama-Daseins. In Wirklichkeit ist es für Frauen nicht einfach, die Partnersuche, Kinder- und Familienplanung mit der Ausbildung und dem Beruf in Einklang zu bringen.

Die Gesellschaft sollte Frauen bei ihrer Mutterschaft unterstützen

Die Ansprüche sind hoch: Nicht zu früh, nicht zu spät, nicht mit dem falschen Mann, nicht vor dem Studienabschluss, nicht während einer beruflichen Tätigkeit, nicht ohne eine Absicherung. Das Leben ist aber komplex, und die Gesellschaft erwiese den Frauen einen großen Dienst, wenn sie diese bei ihrer Mutterschaft unterstützen würde.

Eins der wichtigen Bilder, die mich als Frau und Mutter prägten, war das Foto meiner eigenen Mutter während der Verleihung ihres Universitätsabschlusses. Anfang zwanzig, verheiratet und mit mir im neunten Monat schwanger. Eine junge Frau, stark und motiviert. Denn Schwager- und Mutterschaft lassen eine Frau ihre unentdeckten Kräfte finden – oder bringen diese sogar hervor. Nicht als Selbstläufer, sondern als eine Chance, der man sich öffnen kann.

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