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Kolumne „Das liebe Geld“

Fünf Regeln für die erfolgreiche Geldanlage an der Börse

Kein erfolgreicher langfristiger Vermögensaufbau ohne Aktien – davon bin ich fest überzeugt. Das Schlüsselwort ist „langfristig“. Denn über zehn und mehr Jahre liefern Aktien bei breiter Risikostreuung statistisch Renditen von durchschnittlich sechs bis acht Prozent pro Jahr.

Nun haben viele Deutsche Bedenken, ja sogar Angst vor dieser Anlageklasse. Die Börse ist ein Casino, Aktien sind Zockerinstrumente und sowieso nur etwas für Reiche, heißt es da. Und natürlich gewinnen nur die anderen, die Privataktionäre werden abgezockt. Der Verlust ist quasi garantiert. Alles Unsinn! Aktien sind eine verdammt gute Geldanlage, wenn man ein paar Regeln befolgt: die einfachen Regeln der erfolgreichen Geldanlage.

Regel Nummer 1: Investieren Sie langfristig

Die Börse ist ein Marathon, kein Sprint. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass das Verlustrisiko mit der Anlagedauer erheblich abnimmt. Bei guter Risikostreuung verschwindet es sogar fast ganz. Das beweist sehr eindrucksvoll meine Lieblingsgrafik: das Renditedreieck für den Dax des Deutschen Aktieninstituts (DIA).

Vorschau Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DIA): Langfristig sind Renditen von sechs bis acht Prozent möglich
Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DIA): Langfristig sind Renditen von sechs bis acht Prozent möglich

Es zeigt die Kurs- und Dividendenentwicklung des Dax über beliebige Zeiträume von bis zu 50 Jahren – und die kann sich wirklich sehen lassen. Wer beispielsweise über einen Zeitraum von 20 Jahren in Dax-Aktien investiert hätte, konnte sich über eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr freuen. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten bei 15,2 Prozent.

Regel Nummer 2: Streuen Sie das Risiko breit

Wenn Sie in viele Aktien investieren, dann fallen einzelne Nieten nicht so sehr ins Gewicht. Investieren Sie deshalb nicht in wenige Aktien, sondern in Dutzende oder besser Hunderte. Das wird natürlich etwas unübersichtlich. Deshalb sollten Sie in aktiv gemanagte globale Aktienfonds oder in börsengehandelte, passive Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) – beispielsweise auf den MSCI World oder dem MSCI All Country World – investieren.

Regel Nummer 3: Starten Sie nicht ohne Strategie

Machen Sie sich Gedanken darüber, wie viel Geld Sie in Aktien investieren möchten, wie hoch Ihre Aktienquote sein soll. Sind Sie eher überzeugter Sparer, haben Angst von Schwankungen? Dann sollten Sie vielleicht nicht mehr als 30 Prozent in Aktien investieren. Sind Sie mutiger? Dann dürfen es bis zu 80 Prozent sein.

Regel Nummer 4: Achten Sie auf die Kosten

Das gilt für Ihr Depot und die Ordergebühren (googeln Sie „Brokervergleich“), aber auch für die Produkte und Anlagevehikel. Die jährlichen Kosten für ETFs sind deutlich geringer als bei aktiven Fonds. Vergleichen Sie auf jeden Fall, denn die Kosten minimieren Ihre Rendite. Es gilt daher: je günstiger, desto besser.

Nummer 5: Nerven bewahren

Börsenkurse schwanken, mitunter sogar ziemlich heftig. Das müssen Sie aushalten können. Doch trotz aller Schwankungen, Korrekturen und sogar Crashs bieten Aktien langfristig Renditen von sechs bis acht Prozent bei entsprechender Risikostreuung; also dann, wenn Sie Regeln 1 und 2 beachten.

Trotzdem sind viele Sparer eher skeptisch. Sie gehören dazu? Fangen Sie mit kleinen Summen an. Ich bin ein großer Fan von Fonds- und ETF-Sparplänen. Auch mein langfristiger Vermögensaufbau und damit meine Altersvorsorge laufen über ETFs. Sie können schon mit ganz kleinen Summen beginnen. Das nimmt Ihnen hoffentlich auch Ihre Angst oder Ihre Bedenken. Je mehr Sie allerdings investieren, desto besser.

Fonds- und ETF-Sparpläne eignen sich dafür recht gut. Das zeigt die Statistik des Fondsverbands BVI sehr eindrucksvoll. Die Rendite ist zwar etwas geringer als bei der Einmalanlage, aber auch sie kann sich durchaus sehen lassen.

Maximal flexibel mit Sparplänen

Wenn Sie 20 Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen global investierenden Aktienfonds gespart hätten, könnten Sie sich über eine Rendite von 5,9 Prozent pro Jahr freuen. Aus 24.000 Euro, die sie angelegt hätten, wären zum Stichtag 31. Dezember 2022 stolze 45.192 Euro geworden. Das ist ein Durchschnittswert. Es gibt bessere und leider auch schlechtere Fonds. Deshalb würde ich auch immer einen ETF auf den MSCI World wählen, der im oberen Drittel landen sollte.

So einen Fonds- oder ETF-Sparplan können Sie bei vielen Onlinebanken und Brokern schon ab 25 Euro, mindestens aber 50 Euro pro Sparrate starten. Das Tolle daran: Sie können die Sparrate jederzeit mit wenigen Klicks hochsetzen oder auch verringern, zur Not sogar den Sparplan aussetzen.

Sie bleiben maximal flexibel, könnten sogar jederzeit Anteile verkaufen. Lassen Sie ihn aber lieber einfach laufen. Schauen Sie gar nicht so oft hin. Es lohnt sich!

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