Direkt zum Inhalt
Kolumne „Das liebe Geld“

Unsere Gedanken bestimmen unseren Kontostand

Weniger Arbeiten, mehr Zeit für die Familie, gesünder essen und mehr Sport treiben - das sind und bleiben wohl die Klassiker unter den guten Vorsätzen zum Jahreswechsel. Es gibt auch Menschen, die sich vornehmen, nun endlich ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Und das ist ein ziemlich guter Vorsatz. Darauf wären Sie zum Jahreswechsel nicht gekommen? Das macht nichts. Schließlich ist es nie zu spät für gute Vorsätze. Ich hätte noch einen für Sie: Beschäftigen Sie sich mit ihrem „Money Mindset“. So nennt man neudeutsch jetzt unsere Einstellung zum Geld.

Denn genau bei dieser Einstellung liegt einiges im Argen. Über Geld spricht man nicht? Geld macht nicht glücklich? Geldanlage ist so furchtbar kompliziert? Kommt Ihnen das sehr bekannt vor? Und dann all die Vorurteile, die immer noch von Generation zu Generation getragen werden: Aktien sind Zockerpapiere, die Börse ist ein Casino, und auf dem Sparbuch ist das Geld sicher.

Wir haben eine irgendwie verquere, oft auch einfach nur falsche Einstellung zum Geld. Und deshalb muss ein neues „Money Mindset“ her. All die Blockaden, Glaubenssätze und Verhaltensmuster, die wir uns im Laufe unseres Lebens – auch durch familiäre Prägung – angeeignet haben, gilt es zu überdenken.

Keine Ausreden mehr

Unser „Money Mindset“ ist quasi die Brille, durch die wir Geld, Finanzen, reiche Menschen und unser Wirtschaftssystem betrachten. Sehen wir nur schwarz? Sollten sich unsere individuelle Einstellung und unsere persönliche Beziehung zu Geld ändern? Denn etwas zugespitzt kann man formulieren: Unsere Gedanken bestimmen unseren Kontostand. Negative Glaubenssätze wie „Geld macht nicht glücklich“ sollten künftig ebenso der Vergangenheit angehören wie all die Ausreden, warum Sie sich nicht um Ihre Finanzen kümmern können, warum Sie kein Vermögen aufbauen können.

Apropos Vermögensaufbau: Ihr Ziel sollte natürlich nicht sein, unglaublichen Reichtum anzuhäufen. Das klappt wahrscheinlich sowieso nicht. Ihr Ziel sollte finanzielle Freiheit sein: ein bisschen mehr Spielraum, ein entspannter Blick auf das Girokonto, keine Angst mehr vor Altersarmut. Klingt das nicht toll? Jeder kann seine Finanzen optimieren, auch Sie. Mehr geht eigentlich immer, besser sowieso. Und das ist gar nicht so schwierig.

Finanzen, Versicherungen, Altersvorsorge – zugegeben, für viele ist das Stress pur. Wir beschäftigen uns nur sehr ungern mit dem Thema. Geht Ihnen das genauso? Haben Sie auch unzählige Male bessere und mal schlechtere Ausreden, warum Sie es nicht tun? Kein Geld, keine Zeit, keine Ahnung – das sind nur drei davon. Viele Menschen stehen sich leider viel zu oft selbst im Weg. Ändern Sie das, überdenken Sie Ihr „Money Mindset“. Lösen Sie Blockaden, verabschieden Sie sich von falschen Glaubenssätzen. Es lohnt sich.

Aktien: Eine ziemlich große Chance

Nicht jeder muss zum leidenschaftlichen Aktionär werden. Auch wenn ich überzeugt bin, dass ein vernünftiger Vermögensaufbau und eine sinnvolle Altersvorsorge ohne Aktien nicht mehr möglich sind. Nicht jeder muss meine Leidenschaft für die Börse teilen. Wichtig ist aber, dass Sie Vor- und Nachteile der Anlageklasse Aktie (und anderer Anlageklassen) kennen. Keine Geldanlage ist nämlich ohne Risiko, übrigens auch das Sparbuch nicht. Wie im wirklichen Leben ist es aber so: Je höher das Risiko, desto höher die Chance. Und umgekehrt.

Beispiel Aktie: Langfristig sind Renditen von sechs bis acht Prozent drin (sagt die Statistik), eine ziemlich große Chance. Kurzfristig können Aktien aber stark schwanken und die Kurse abstürzen. Das ist ein großes Risiko. Wichtig ist aber auch, dass Sie wissen, wie Chance und Risiko einander bedingen: Wenn Sie nämlich langfristig in Aktien investieren, schwindet das Risiko, die Chancen überwiegen. Aber das ist das Thema einer anderen Kolumne. Dann nehmen wir uns diesen guten Vorsatz vor: Überwinden Sie Ihre Angst vor der Börse, wenn Sie diese denn haben.

Schon jetzt sollte aber für Ihre Finanzen gelten: Keine Ausreden mehr, kümmern Sie sich. Und weg mit den Vorurteilen und falschen Glaubenssätzen. Das sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu finanzieller Freiheit. Auch wenn es vielleicht nicht zu großem Reichtum reicht. Aber was reich zu sein eigentlich bedeutet, wie man es definiert, liegt ja auch im Auge des Betrachters. Geld mag nicht glücklich machen, aber es gibt uns finanzielle Freiheit. Und ein bisschen mehr von dieser finanziellen Freiheit wollen wir doch alle, oder?

0
0