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Ideologie im Museum

Museen hofieren Klimaextremisten

Alles begann mit einer kritischen Presseanfrage bei zwanzig führenden europäischen Museen im vergangenen Herbst. Das Ergebnis ist ein kürzlich erschienener Investigativreport bei Tichys Einblick zur Frage der Beziehung von Museen zu klimaextremistischen Gruppierungen. Die Recherche endete mit einer Undercover-Videoaufzeichnung eines Gesprächs mit einem Wiener Museumsdirektor, der dachte, er hätte es mit Mitgliedern der „Letzten Generation“ zu tun.

Es ist ein besorgniserregendes Bild, das sich für Kunstliebhaber abzeichnet. Selbst im – für Kunstverhältnisse – konservativ anmutenden Museumsbetrieb werden Fragen über den Schutz der großen Kunstwerke des westlichen Kanons schmallippig abgewimmelt oder ganz abgetan und unliebsame Reporter, die konservativ oder ideologisch unpassend erscheinen, vollständig ignoriert, während Klimaaktivisten hofiert und diesen sogar Gespräche mit Museumsdirektoren angeboten werden.

Dieselben deutschen Museen, die eine formelle Presseanfrage, was diese angesichts der Angriffe mit Tomatensuppe und Kartoffelbrei zum Schutz ihrer Gemälde täten, trotz wiederholter Erinnerungen ignorierten und unbeantwortet ließen, überschlugen sich förmlich vor Eifer, als eine frei erfundene Klimaaktivistin, die sich auch mit den bisherigen „Aktionen“ in den Museen rühmte, sie patzig aufforderte, mal zu sagen, was sie denn zum Klimaschutz beitrügen. 

Direktor bietet vermeintlichen Aktivisten Zusammenarbeit an

Aus den seitenweise zugesandten Materialien ging hervor, dass man in Museen auf Energiesparlampen umsattelte, die Mitarbeiter zum Fahrradfahren verdonnerte und in Polen sogar Schafe zu „natürlichen Rasenmähern“ umdeutete, all das, um – wie im Fall des Pariser Louvre – jährlich so viel CO2 einzusparen, wie „10.000 Autofahrten Paris-Marseille“. Das klingt nach großen Mengen, ist aber etwa genauso viel, wie am Flughafen Davos in der Woche des Weltwirtschaftsforums an einem einzigen Tag durch den Privatjetverkehr anfällt.

Große Aufmerksamkeit erlangte das – mittlerweile vollständig veröffentlichte – Videotelefonat, das gemeinsam mit der Bloggerin Samira Kley verdeckt mit dem Direktor des Wiener Weltmuseums geführt wurde. In diesem Gespräch offenbarte besagter Direktor seine weltanschauliche Position und damit einhergehend die ideologische Position seines Museums. Er bot uns (als vermeintlichen Mitgliedern der „Letzten Generation“) eine Zusammenarbeit bei einem Projekt zur Analyse des ökologischen Fußabdrucks des Museums an und war bereit, dafür nicht nur sein eigenes Budget zur Verfügung zu stellen, sondern darüber hinaus weitere Fördermittel zu beantragen.

Angesprochen auf die Frage, wie er mit Kritik konservativer Museumsbesucher über eine Zusammenarbeit mit der „Letzten Generation“ umgehen würde, antwortete er mit: „Na und?“

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Selbst auf die Frage, ob er einen Tipp geben könne, wo man sich in seinem Museum gut ankleben könnte, beendete der Direktor das Gespräch nicht oder wies uns auch nicht ob dieses kriminellen Vorschlags zurecht. Zwar betonte der Direktor mehrmals, er könne uns dafür leider kein grünes Licht geben, fuhr aber dennoch mit Beratung fort, wie solch eine Aktion in einem ethnologischen Museum stattfinden könne, ohne dabei „weiße Sinnbilder“ aufrechtzuerhalten. Der Schlüssel liege in der Einbeziehung von Menschen aus den jeweiligen Weltgegenden, diese könnten uns dann auch erklären, wo es gut wäre zu kleben und wo nicht.

Museen kooperieren mit Klima-Klebern

Auf Interesse stieß dabei auch ein für die Investigativrecherche erdachtes Projekt, bei dem ein vermeintlicher Lichtdesigner in einem Museumssaal den rapide ansteigenden Meeresspiegel an eine Wand projizieren könnte. Das sollte – im Stile eines Flashmobs – die Museumsbesucher überraschen und würde mit einer agitatorischen Deklaration der „Letzten Generation“ sowie einer Stellungnahme des Museums abgerundet werden. Hierzu solle man einen Projektvorschlag einsenden, der wohl auf Interesse im gesamten Wiener Museumsverband des Kunsthistorischen Museums stoßen könnte, hieß es in einer Antwort.

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Fast schon als „Gratis-Grabbeigabe“ der Museen könnte man in diesem Zusammenhang die Reaktion des Direktors der Hamburger Kunsthalle auf den dortigen Angriff auf den „Wanderer über dem Nebelmeer“ sehen. Direktor Alexander Klar erzählte dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), der Angriff sei eine „Würdigung“ der Aktivistin für die klimabewusste Arbeit des Hamburger Museums gewesen und widmete im selben Atemzug das Meisterwerk von Caspar David Friedrich zum „Symbol für den Klimawandel“ um.

Die Sympathien für die Klimakleber, die er zum Ausdruck brachte, bescheinigte er auch vielen seiner Kollegen in anderen Museen. Die Wortwahl im Gespräch mit dem NDR ähnelt in weiten Teilen dem Jargon, der im Undercover-Gespräch mit dem Wiener Museumsdirektor vernommen wurde.

Klimaschutz als Vorwand für Ideologie

Es besteht kein Zweifel daran, dass die vermeintlichen Kulturwächter in den Museen offen mit den Anliegen der Klimaextremisten sympathisieren und mit ihnen womöglich bereits kooperieren. Man darf dies aber nicht als harmlose Bemühung um die Wahrung unserer Umwelt missverstehen. Dass es um mehr als „Klimaschutz“ geht, geht auch aus den zahlreichen Sonderausstellungen der Museen hervor, die den Klimawandel fast immer politisch opportun mit LGBTIQ- und Rassismusnarrativen kombinieren.

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Ebenso wäre es falsch zu glauben, dass durch diese Nischenerscheinungen des Kulturlebens kein gravierender gesellschaftlicher Schaden entstünde. Das Zitat „politics are downstream from culture“ („Politik ist der Unterbau der Kultur“) ist gültiger denn je. Der Ausschluss kritischer Zweifel an vorherrschenden Narrativen verhärtet die Diskurshoheit – und damit die kulturelle Hegemonie – mit jedem weiteren Tag und führt steten Schrittes in eine postdemokratische Realität, die sich bereits deutlich am Horizont abzeichnet.

Auch wenn die Klima-Kleber sich selbst gerne als den „Widerstand“ bezeichnen, so sind sie nur der extremistische Arm eines politischen Establishments, das bereits vor vielen Jahren schon das gesellschaftliche Kommando übernommen hat. Der Widerstand sind Konservative, Christen, Reaktionäre und sogar enttäuschte Altlinke. Diese sollten nicht aufgeben.

 

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