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Kolumne „Der Schweizer Blick“

Mein Oberarm gehört mir

Der Kampfruf der Befürworter von Abtreibungen lautet: „Mein Körper gehört mir!“. Was da in ihrem Körper heranwächst, ist gemäß ihrer Auslegung ihr Besitz, ihre Verantwortung, ihr Spielzeug. Die Gesellschaft hat da nichts zu sagen – und der Spender des für den Bauch mitverantwortlichen Samens ebenfalls nicht.

Die Parole ist aber schnell vergessen, wenn es um andere Eingriffe geht. Eine Impfpflicht gab es während Corona in der Schweiz nicht. Debattiert wurde sie aber, und im Zusammenspiel mit der grassierenden Massenpsychose hätte sie wohl sogar Chancen gehabt. Offenbar erstreckt sich das Recht auf den eigenen Körper nur auf die Gebärmutter. Der Oberarm hingegen ist vogelfrei.

Eine Initiative, über die in der Schweiz am 9. Juni abgestimmt wird, will in dieser Frage Klarheit schaffen. „Stopp Impfpflicht“ geht allerdings über Vakzine hinaus. Die Vorlage will, dass jegliche „Eingriffe in die körperliche oder geistige Unversehrtheit einer Person“ die Zustimmung dieser voraussetzen. Wer sich dem Eingriff verwehrt, soll dafür nicht bestraft werden können.

Schutz vor „Unbelehrbaren“

Selten hatte eine pure Selbstverständlichkeit so schlechte Karten wie in diesem Fall. Es ist zu bezweifeln, dass eine Mehrheit der Stimmbürger dem Begehren zustimmt. Denn die Gegenseite operiert mit dem „Was wäre, wenn …“-Argument. Was wäre, wenn wir plötzlich wieder eine lebensbedrohliche Pandemie haben? Wäre es dann nicht legitim, diese durch eine Impfpflicht zu stoppen? Sollen hilflose Menschen zum Opfer von Unbelehrbaren werden?

Das war auch der Tonfall während der groß angelegten Covid-19-Impfkampagne. Inzwischen wissen wir, dass der in Rekordzeit entwickelte Wirkstoff seine vollmundigen Versprechungen nicht einlösen konnte. Er verhindert keine Ansteckung, er verhindert keine Virenweitergabe, und er erweist sich mitunter als tickende Zeitbombe. Hartnäckig wehren sich die Behörden dagegen, Phänomene wie Übersterblichkeit, Geburtenrückgang und plötzliche Todesfälle fitter Zeitgenossen auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Impfstoff zu untersuchen. 

Ironischerweise wird diese miserable Bilanz im Juni wohl keinen Unterschied machen. Viele von denen, die zur Spritze rannten, um Zugang zu Restaurants und Flugzeugen zu erhalten, klammern sich bis heute an die Idee, das Richtige getan zu haben. Sie fabulieren vom Horrorszenario, das die Impfung bei allen Defiziten verhindert habe, ohne dass es dafür einen Beleg gibt. Sie sind bereit, eine mögliche Impfpflicht im Waffenarsenal des Staats stehen zu lassen.

Weg mit der Eigenverantwortung

Die meisten Medien betreiben im Vorfeld der Abstimmung perfekte Stimmungsmache, indem sie die Initianten als dubiose Impfgegner und Aluhutträger darstellen. Dabei gilt in der direkten Demokratie Schweiz, dass der Absender eines Anliegens nicht relevant sein sollte. Entscheidend ist lediglich, was er fordert. Und es ist nicht besonders verwegen, die körperliche Integrität des Einzelnen schützen zu wollen.

Reflexartig würden sich die meisten Menschen dagegen wehren, sich gegen ihren Willen einem medizinischen Verfahren unterziehen zu müssen. Sie sind aber bereit, dasselbe anderen zuzumuten, wenn sie selbst kein Problem mit der Prozedur haben. So schnell werden Werte wie Eigenverantwortung und persönliche Freiheit über Bord geworfen.

Manchmal kann man aus der Geschichte lernen. 2013 sagte das Schweizer Volk Ja zum sogenannten „Epidemiengesetz“. Mit diesem sollte der Staat ein Instrumentarium zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten erhalten. Es regte sich Widerstand bei Leuten, die befürchteten, die Behörden würden damit eine Machtposition erhalten, die sie im Zweifelsfall auch missbrauchen könnten. Die Befürworter erklärten die Kritiker für paranoid. Glaubte denn wirklich jemand ernsthaft, die offizielle Schweiz werde Gesetze, Verfassung und Grundrechte außer Kraft setzen, um einen Erreger auszuschalten?

Das scheinbar harmlose Gesetz wurde zur Grundlage der Corona-Maßnahmen

Dann kam Corona, und das erwähnte Epidemiengesetz war eine der Grundlagen für Jahre der Willkür, für ein chaotisches Durcheinander einschneidender Maßnahmen, deren Wirkungslosigkeit und Schädlichkeit inzwischen weitgehend erwiesen ist. Sämtliche dunklen Vorahnungen der damaligen Gegner wurden wahr. Das scheinbar harmlose Gesetz wurde nur wenige Jahre später zum Mittel, eine ganze Gesellschaft zu spalten.

Die Prognosen für den 9. Juni sind nicht besonders gut. Man wird wohl auch in Zukunft mit „Mein Bauch gehört mir“ durchkommen, weil Staat und Medien auf der Seite derer stehen, die das skandieren. Aber es soll bloß niemand, der nicht gerade schwanger ist und aus irgendwelchen Gründen keine Lust auf ein Kind hat, auf die Idee kommen, seinen Körper als seine alleinige Verantwortung zu betrachten. Es gilt: Ärmel hochkrempeln und rein mit der Spritze – zum Wohl der Volksgesundheit. Weil es ja beim letzten Mal auch so hervorragend geklappt hat.

 

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Kommentare

Comment

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Kommentar
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Andreas Graf
Vor 5 Monate

Ein Blick in die Göttliche Offenbarung, in der vom Zeichen des Tieres, der Verchippung des Menschen, die Rede ist, verleiht der Abstimmung am 9. Juni in der Schweiz ein besonderes Gewicht. Hier geht es um weit mehr als nur einen harmlosen Stich in den Oberarm. Wer diesen annimmt, der verkauft seine Seele. Wie viele Menschen haben bereits ihre Seele verkauft. Stoppt den Wahnsinn! Nein, das ist gewiss keine "Paranoia", wie die Befürworter glauben machen wollen.

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Benjamin K.
Vor 4 Monate 3 Wochen

Es ist wichtig, kritisch zu hinterfragen, wie staatliche Massnahmen im Rahmen von Krisen wie der COVID-19-Pandemie umgesetzt werden. Ein kritisches Bewusstsein gegenüber staatlichen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf individuelle Freiheiten ist ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demokratie.

Es ist legitim, die Wirksamkeit und Verhältnismässigkeit der ergriffenen Massnahmen zu hinterfragen sowie die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Regierung einzufordern. Die Gesellschaft hat das Recht, die Entscheidungen ihrer Regierung zu hinterfragen und zu debattieren, um sicherzustellen, dass diese im besten Interesse der Bürger getroffen werden.

Insbesondere in Bezug auf Impfungen ist es wichtig, dass die öffentliche Diskussion auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und Raum für verschiedene Meinungen bietet. Eine offene Debatte, die auf Fakten und Evidenz beruht, ist entscheidend, um das Vertrauen der Bevölkerung in Impfprogramme zu stärken und eine informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen.

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Jolanda Lips
Vor 4 Monate 3 Wochen

„Was wäre, wenn wir plötzlich wieder eine lebensbedrohliche Pandemie haben? Wäre es dann nicht legitim, diese durch eine Impfpflicht zu stoppen? Sollen hilflose Menschen zum Opfer von Unbelehrbaren werden?“
Wenn es wirklich eine solche Pandemie geben würde und man hätte einen wirklich wirksamen Impfstoff, würde sich jeder gerne dieser Prozedur unterziehen. Und wenn der Impfstoff tatsächlich wirksam wäre, dann hätten ja die Geimpften nichts mehr zu befürchten. Wieso will man also die Möglichkeit haben, andere, die sich das nicht antun wollen, dazu zu zwingen? Aus meiner Sicht, gibt es nie einen Grund, jemanden zu einer Impfung (oder wie im Fall der Corona-„Impfung“ einem Gen-Experiment) zu zwingen, die er nicht möchte. Das gleich gilt für weitere medizinische Prozeduren.

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Beyeler Peter
Vor 4 Monate 3 Wochen

Härzlige Dang, Stefan, sehr gut geschrieben und damit auf den Punkt gebracht, ich danke dir für deinen unermüdlichen Einsatz. LiGrü Pesche

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Benjamin K.
Vor 4 Monate 3 Wochen

Es ist wichtig, kritisch zu hinterfragen, wie staatliche Massnahmen im Rahmen von Krisen wie der COVID-19-Pandemie umgesetzt werden. Ein kritisches Bewusstsein gegenüber staatlichen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf individuelle Freiheiten ist ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demokratie.

Es ist legitim, die Wirksamkeit und Verhältnismässigkeit der ergriffenen Massnahmen zu hinterfragen sowie die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Regierung einzufordern. Die Gesellschaft hat das Recht, die Entscheidungen ihrer Regierung zu hinterfragen und zu debattieren, um sicherzustellen, dass diese im besten Interesse der Bürger getroffen werden.

Insbesondere in Bezug auf Impfungen ist es wichtig, dass die öffentliche Diskussion auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und Raum für verschiedene Meinungen bietet. Eine offene Debatte, die auf Fakten und Evidenz beruht, ist entscheidend, um das Vertrauen der Bevölkerung in Impfprogramme zu stärken und eine informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen.

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Nadine
Vor 5 Monate

"Wirkungslos" waren die Maßnahmen nicht, schädlich hingegen schon. "Nutzlosigkeit" wäre das richtige Wort. Ansonsten ein brillanter Artikel!

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Andreas Graf
Vor 5 Monate

Ein Blick in die Göttliche Offenbarung, in der vom Zeichen des Tieres, der Verchippung des Menschen, die Rede ist, verleiht der Abstimmung am 9. Juni in der Schweiz ein besonderes Gewicht. Hier geht es um weit mehr als nur einen harmlosen Stich in den Oberarm. Wer diesen annimmt, der verkauft seine Seele. Wie viele Menschen haben bereits ihre Seele verkauft. Stoppt den Wahnsinn! Nein, das ist gewiss keine "Paranoia", wie die Befürworter glauben machen wollen.