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Leben als Jude in Deutschland 2023

Lost in Germany

Sie mögen sich bitte unauffällig verhalten, hört man dieser Tage als Rat an ihre Mitglieder von jüdischen Gemeinden. Soll heißen, Juden sollen unsichtbar sein, zu groß ist die Angst vor dem islamistischen Mob, der dieser Tage auf bundesdeutschen Straßen wütet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schwadronierte noch vor drei Jahren vom „besten Deutschland, das es jemals gegeben hat“, während der Rechtsstaat längst nicht mehr für die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland garantieren kann.

Muslimische Israelhasser müssen sich nicht verstecken, sie dürfen ihren Hass unverhohlen und für jeden hörbar in unserem Land auskotzen. Gegenwehr ist nicht zu erwarten. Oder wo in Deutschland wurden Muslime jemals von Juden körperlich attackiert, wann wurde hier jemals ein muslimischer Schüler von einem jüdischen gemobbt?

Juden sind eben nicht dafür bekannt, Konflikte mit Macheten zu lösen. Sie verbreiten keine Angst und keinen Schrecken, pro-israelische Demonstrationen sind friedlich und gewaltfrei. Niemand schreit dort, dass er sich den Tod der Palästinenser wünsche.

Die Fehler des Frank-Walter Steinmeier

Dass unser Bundespräsident dennoch vom „besten Deutschland aller Zeiten“ spricht, deutet darauf hin, dass er die Realität bestmöglich verleugnen und gravierende eigene politische Fehler vertuschen will.

Darüber kann sich niemand wundern, der weiß, dass er es war, der Mullahs aus dem Land, das Israel erklärtermaßen auslöschen will, dem Iran, auf Schloss Bellevue den roten Teppich ausgerollt, dem Mörderregime zum Jubiläum gratuliert hat und sich ohne Zwang vor dem Grab des Judenmörders und Terroristen Jassir Arafat verneigt hat.

Steinmeier hat auch Aiman Mazyek, den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, ins Schloss Bellevue eingeladen, wohlwissend, dass dieser Zentralrat mit ATIB, da sind sich Experten einig, die rechtsextremen Grauen Wölfe vertritt. Während er Deutsche vor Rechtsextremismus warnt, sieht er über türkischen Rechtsextremismus großzügig hinweg.

Dass gerade der Zentralrat der Muslime kein Partner deutscher Politiker sein darf, zeigt dessen unsägliches Statement zum barbarischen Angriffskrieg auf Israel durch die Terrororganisation Hamas. Darin wurden zwar die bestialischen Hamas-Angriffe verurteilt und dazu aufgerufen, die Gewalt zu beenden.

Doch gleichzeitig hieß es, „alle Seiten“ müssten „jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen“. Zudem ergänzte der Rat, es sei zutiefst verstörend, „dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aksa-Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift“.

Vor allem auf SPD-Politiker kann man sich als Jude nicht verlassen

Nicht nur Steinmeier, der das höchste Amt im Land bekleidet, kann man als Jude nicht trauen. Während die SPD Mitgefühl und Solidarität für Juden und Israel heuchelt, schwieg Bundeskanzler Olaf Scholz, als Palästinenserführer Mahmud Abbas (der den Holocaust bereits in seiner Dissertation geleugnet hat) vergangenes Jahr in Scholz’ Anwesenheit den Holocaust verharmloste. Und die SPD-Nachwuchsorganisation Jusos ist mit der extremistisch-antisemitischen Jungen Fatah verschwestert.

Aber am allerschlimmsten: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) holt nach wie vor Tausende Judenhasser unkontrolliert ins Land, während sie gleichzeitig den Arbeitskreis Politischer Islamismus und Antisemitismus mit leichter Hand auflöste.

Als Jude sich auf diese Politik zu verlassen, hieße, auf schönen Worten auszurutschen und vor den damit kollidierenden Taten die Augen zu verschließen.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht auch jetzt, wo in Israel an einem Tag durch Terroristen so viele Juden starben wie seinerzeit nur im Holocaust, keine Veranlassung, den Fluss deutscher Steuergelder (340 Millionen Euro jährlich) an die korrupte palästinensische Führung zu stoppen.

Seit Jahren macht nicht nur der israelische Geheimdienst darauf aufmerksam, dass ein Großteil der Gelder nicht nur für das Erstellen antisemitischer Schulbücher für palästinensische Kinder missbraucht wird, sondern auch dazu dient, Terroristen mittelbar zu subventionieren. Die Familien palästinensischer Judenmörder, in diesen Kreisen als „Märtyrer“ gefeiert, werden offenbar auch mit deutschen Steuergeldern großzügig berentet.

Diese „Entwicklungsgelder“ sollen nun, nachdem Hunderte Millionen bereits geflossen sind, überprüft werden. Das heißt, erst im Angesicht des Grauens wird überprüft, wohin die Gelder fließen, für die deutsche Bürger hart gearbeitet haben? Es wurde also vor der Auszahlung der Millionen Euros nicht geschaut, wohin das Geld wandert?

Ich möchte den besessenen Stolpersteinputzern den Zutritt zu Synagogen verwehren

Während deutsche Schulen aus Geldnot nicht digitalisiert sind, Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, als Rentner Flaschen sammeln müssen, verschleudert die Regierung Steuergelder, von denen man annehmen muss, dass sie auch Terrororganisationen unterstützen?

Als Jüdin möchte ich diesen besessenen Stolpersteinputzern den Zutritt zu Synagogen am Holocaust-Gedenktag verbieten. All denjenigen, die tote Juden lieben, lebende aber durch ihre fahrlässige Politik in ihrer Existenz gefährden, können Juden nicht über den Weg trauen.

Es ist ihre Politik, die dafür sorgt, dass Juden in Deutschland 2023 Sorge haben müssen, von Islamisten körperlich attackiert zu werden. Es ist ihre Politik, die dafür gesorgt hat, dass Juden aus Deutschland auswandern.

So übel Politiker wie Björn Höcke und Tino Chrupalla als vermeintliche Alternative auch sind, kaum jemand unter uns Juden fürchtet sich davor, auf offener Straße als Jude erkennbar, von einem AfD-Anhänger angegriffen zu werden.

Ich selbst werde mich niemals verstecken, werde mein Jüdischsein niemals verleugnen, aber ich werde mich selbst schützen. Das Vertrauen in die deutsche Regierung habe ich längst verloren.

Deutschland ist auch meine Heimat

Aus eigener Erfahrung als Aktivistin, die gegen Judenhass kämpft, weiß ich aber, dass sich auch viele Nicht-Juden von dieser Regierung nicht vertreten fühlen.

Sie alle wollen nicht, dass mit ihren Geldern auch Terror gegen Israel finanziert wird, sie alle stehen zu uns Juden, und es sind genau diese Menschen, an denen ich mich orientiere, die mir Kraft geben und Hoffnung machen.

Deutschland ist auch meine Heimat, und ich bin nicht bereit, mich kampflos zu ergeben.

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