Warum Zohran Mamdani viel schwächer ist, als viele Konservative glauben
Die Freiheitsstatue wird demnächst vollverschleiert sein, schwarze Burka mindestens – so ungefähr war die Laune im Trump-Lager, als Zohran Mamdani Anfang November mit deutlicher Mehrheit zum Bürgermeister von New York City gewählt wurde. Mamdani sei ein „Kommunist“, ein „Muslim“, ein „Israel- Hasser“, kurzum, eine Katastrophe für New York. Was war passiert?
Das absolut unbeschriebene Politblatt Zohran Mamdani, Sohn indischer Einwanderer und erst seit 2017 amerikanischer Staatsbürger, geboren in Uganda, aufgewachsen an der Upper East Side in New York, ist am 4. November 2025 zum New Yorker Bürgermeister gewählt worden. Die Wahl war am Ende nicht mehr überraschend. Zu ergänzen wäre noch, dass er der bis dato jüngste New Yorker Bürgermeister ist, einer Stadt, die einmal die weltoffenste der Vereinigten Staaten von Amerika war.
Rund eine Million New Yorker wählten den 34-Jährigen, der mit einem riesigen Rucksack voller Versprechungen, alter Hüte und Widersprüche angetreten war. Mamdami beansprucht von sich, Muslim, Sozialist und irgendwie auch Demokrat zu sein. Ob er nun trotz oder wegen seines wirren und tendenziell aversiven Verhältnisses zu Israel den Sieg errang, lässt sich schwer ergründen.
Trotz oder wegen seiner Kontakte zu einem weithin angezweifelten New Yorker Imam? Auch dies ist kaum einschätzbar.
Und zu all dem, was Mamdani als guter Trommler für die eigene Sache nur ganz unspezifisch rüberbringt und was bisher über Sprechblasen und einen etwas nervösen Medienzirkus nicht hinausging, machen die Medien jetzt, seitdem Mamdani tatsächlich gewählt worden ist, zu einem Politlenker und -Denker, der er erkennbar nicht ist.
„My Name is Mamdani!“
Jeder weiß: Mamdani hat keinerlei akademische Meriten, keinerlei berufliche Erfahrungen, und auch keine Erfolge als Rapper vorzuweisen, was offenbar sein einziger Berufsversuch bisher war. Mamdani ist ein Schaumschläger und ein Schausteller, der schon mal auf Knopfdruck in melodramatischer Attitüde ein paar Tränen raushauen kann.
Was er kann, das ist Storys erzählen. Zum Beispiel die von seiner Tante, die nach den Anschlägen vom 9. September 20211 Angst gehabt hätte, in der New Yorker U-Bahn mit ihrem Hijab zu fahren. Allerdings: Mamdanis Tante lebte in dieser Zeit in Tansania. Die unter Tränen hervorgebrachte Geschichte war also erfunden. Anschließend behauptete er, er habe gar nicht seine biologische Tante gemeint, sondern eine andere Verwandte, die er nur so bezeichnet hätte. Erschreckender aber ist: Dieses eine Statement war zugleich auch das einzige, das Mamdani zu den Anschlägen vom 11. September im Wahlkampf einfiel.
Die erfolgreiche indische Regisseurin Mira Nair („Salaam Bombay“, „Monsun Wedding“) ist Mamdanis Mutter. Bei ihr soll er auch mal ein Filmpraktikum absolviert haben. Offenkundig hat er da ein paar Filmtricks kennengelernt.
Aus diesem vielen Nichts beschloss Mamdani im Herbst 2019 Politiker zu werden und überrollte mit seinem karnevalesken Straßenwahlkampf sowohl die Demokraten, denen er sich zuordnete, als auch die Republikaner, als auch ganz New York.
Kurz vor der Wahl hat er schnell noch Rama Duwaji geheiratet. Und viele frustrierte New Yorker hat Mamdani zum Tanzen gebracht. Mit einem Programm, das er offenbar in Teilen bei Trump abgeguckt hat, „Make Life Affordable Again“, konnte er bei den mittleren und kleinen Leuten in New York punkten.
Der Sieg Mamdanis war in erster Linie ein Sieg über die Demokraten
Die seit dem Wahlsieg von Donald Trump im November 2024 ideenlosen und amerikaweit abgeschlagenen Demokraten rieben sich bereits seit Sommer 2025 die Augen, nämlich seitdem der Newcomer Mamdani ihren altgedienten Lieblingskandidaten Andrew Cuomo bereits bei den Vorwahlen im Juni 2025 überraschend überflügelt hatte.
Doch um Missverständnissen vorzubeugen, die einige Medienberichte erzeugt haben: Es sind nicht die Republikaner, die Mamdani jetzt im November besiegt hat. Mamdani hat ausschließlich die demokratische Partei besiegt und vorgeführt. Denn in New York ging es Anfang November nicht um einen Kampf der Demokraten gegen die Republikaner, sondern um einen Kampf zwischen zwei demokratischen Kandidaten: zwischen dem 34-jährigen Mamdani und dem früheren demokratischen Gouverneur von New York, den 67-jährigen Cuomo. Die Republikaner hatten mit ihrem Kandidaten nie ernsthafte und realistische Optionen auf den Sieg. Dass New York blau wählt, ist keine Sensation.
Fakt ist, dass demokratische, also linksliberale Bürgermeister und Gouverneure die alleinige Verantwortung für alles tragen, was in New York in den vergangenen Jahrzehnten schiefgelaufen ist. New York ist, von ein paar wenigen Ausnahmen – Rudi Guliani und Michael Bloomberg – abgesehen, eine durch und durch von den Demokraten dominierte, linksliberale Stadt. Seit 1984 hat der Staat New York durchgängig die demokratischen Präsidentschaftsbewerber gewählt.
Es sind Demokraten, die New York City in einem erschütternden Maße abgewirtschaftet haben. Weshalb es etwas seltsam ist, dass sich Mamdani im Wahlkampf häufig an Präsident Trump abgearbeitet hat, so als hätte Trump die Missstände in New York, die Mamdani beseitigen will, persönlich erzeugt, oder als sei Trump überhaupt sein Gegenspieler.
Die überall heraustrompetete Weisheit, Mamdani habe die Demokraten gerettet und Trump und die Republikaner geschlagen, ist Blödsinn. Genauso wie es reiner Blödsinn ist, dass Mamdani den Demokraten „das Siegen“ wieder gebracht hätte: Der demokratische Gegenkandidat von Mamdani, Andrew Cuomo, der eigentliche Wunschkandidat des demokratischen Establishments, hat ja gerade eine bittere Niederlage hinnehmen müssen.
Kein Bürgermeister kann an den Spotmarkt-Mieten in New York etwas ändern
Auch sonst ist so gut wie alles Unsinn, was Mamdani vortanzt, redet, verlangt und fordert. Ein paar Beispiele:
Ja, die Mieten sind hoch, wie in allen westlichen Metropolen. Durch die Medien und gerade auch die deutschen Medien geistern solche Zahlen: 5.000 Euro Monatsmiete für 50 Quadratmeter in den allerbegehrtesten Häusern Manhattans!
Fakt ist, an solchen Spotmarkt-Mieten kann nur der Immobilienmarkt selbst etwas ändern, kein Bürgermeister, kein Präsident und auch sonst keiner. Um Mamdani hochzuheben, haben die linksdominierten Medien viele solche Szenarien aufgefahren, gerade so, als könnte er jetzt persönlich gegen solche Mieten, die als Wucher gegeißelt werden, ankämpfen. Tatsache ist jedoch: Wer so in Manhattan wohnen will, zahlt eben hohe Mieten. Niemand zwingt jemanden dort zu wohnen. Und niemand zwingt irgendjemanden dazu derartig hohe Mieten zu zahlen. Große Stadtteile New Yorks haben natürlich ein ganz anderes Mietenbild. Dort sind Wohnungen im Verhältnis zur Einkommenslage deutlich erschwinglicher.
Wenn Mamdani also seine Wähler, die offenbar betrogen werden wollen, betrügt, ist die Welt insoweit in Ordnung. Mamdani hat keinerlei Einfluss auf Mieten, Lebenshaltungskosten, Lebensmittel u.ä. Er hat keinerlei Rechtsmacht, die Preise im Öffentlichen Personennahverkehr der Stadt New York überhaupt zu verändern, geschweige denn „freie Fahrt für alle“ einzuführen.
Und: Wem nützt eigentlich ein kostenloser Nahverkehr? Und wie sinnvoll oder sinnlos ist so etwas? Freier Nahverkehr schafft auch neue soziale Probleme und soziale Ungerechtigkeit. Die Gutverdiener profitieren dann identisch wie die ärmeren Menschen. Und in den meisten Städten und Ländern der Welt, in denen in den vergangenen 100 Jahren kostenloser Nahverkehr eingeführt wurde, verwahrlosten Züge und Bahnhöfe in einem erschreckenden Ausmaß, da sich niemand mehr für die Pflege der Bahnhöfe, die Sicherheit und das Funktionieren zuständig fühlt.
Mamdanis Phantastereien, die Reichen in New York zur Kasse zu zwingen, um seine versprochenen Milliardengeschenke zu finanzieren, sind ein uralter Hut aus der linken, grün-sozialistischen Mottenkiste. Auch hier steht fest: Der New Yorker Bürgermeister ist für die Steuern des Staates New York nicht zuständig.
Sozialismus und Weltpolitik
Die demokratische Gouverneurin von New York State – also dem Bundesstaat – Kathleen Hochul hat bereits abgewunken. Sie hat weder Lust, die großen Steuerzahler in die Abwanderung in andere Bundesstaaten zu treiben, noch hat sie Lust, für den Querulanten Mamdani das Haushaltsgeflecht zu zerpflücken. Wer weiß, wie schwer Umschichtungen im Haushalt sind, wo man nur jemandem geben kann, wenn man jemandem anderen etwas nimmt, kann die Unlust der Gouverneurin verstehen.
Nebenbei möchte sich Mamdani dann auch noch in Weltpolitik versuchen. Er will Israels Premierminister Benjamin Netanjayu verhaften, sobald er New Yorker Boden betritt, er will Wladimir Putin verhaften, sobald er New Yorker Boden betritt, und er will den indischen Regierungschef Narendra Modi ebenfalls als Kriegsverbrecher verhaften. Und natürlich müsste er, wenn er etwas besser in der Weltpolitik Bescheid wüsste, den chinesischen Partei- und Regierungschef Xi Xingping in New York verhaften. Jedenfalls wenn er nach seinen eigenen Maßstaben handeln würde.
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Wer derart kindisch Weltpolitik spielt, scheint als New Yorker Bürgermeister untauglich. Es braucht wohl nicht näher erläutert werden, dass seine Verhaftungs-Phantasien weit über seine Rechtsmacht hinaus gehen.
Weit über seine intellektuellen und politischen Kompetenzen hinaus gehen wohl auch seine unspezifischen Pläne die Einwanderung wieder anzukurbeln, ähnlich wie es unter der Regierung Biden-Harris war. Obama hatte bekanntlich drei Millionen Abschiebungen veranlasst, aber das waren „gute“ Abschiebungen. Trump hat 400.000 Abschiebungen zu vertreten, selbstredend „böse“ Abschiebungen. In diesem Zusammenhang kommt Mamdani daher und weiß nicht, woher er das Geld für seine Einwanderungspolitik, die man wohl nur als Provokation verstehen kann, hernehmen will. Aber Geld spielt bei Traumtänzern ja nie eine Rolle. Sie brauchen es ja auch schließlich nur zum Ausgeben.
Der schräge Anti-Trumpismus der New Yorker Liberals
Die relative Mehrheit der Wähler, nämlich die 25 Prozent der Wahlberechtigten, die Mamdani gewählt haben, sind darüber hinaus auf einem schrägen Trip, den man vielleicht etwas pointiert so beschreiben könnte: die Mehrheit der New Yorker will die Missstände in New York, die es ja real gibt, nicht von einem Konservativen beseitigt sehen. Die blauen New Yorker wollen alles, aber sie wollen keine „Erlösung“ durch einen Präsidenten Trump.
Von Trump wollen sie nicht einmal etwas geschenkt haben, denn würde Trump ihnen etwas schenken, wären sie davon überzeugt, dass er daraus nur Profit schlagen und etwas besonders Böses im Schilde führen würde. Selbst wenn Trump ihnen niedrige Mieten und bezahlbarere Lebensmittel brächte, wären sie fest davon überzeugt, dass er dies nur zu seinem eigenen Vorteil machen würde. Und also würden sie das ablehnen!
Dieser Anti-Trumpismus ist nicht außergewöhnlich, es gibt ihn überall. Jeder arbeitet sich an Trump ab, auch in Deutschland. Das ist den Leuten eben wichtiger als jede Sachlösung, jede gute Politik. Bezahlbare Einzelhandelspreise, von Trump gemacht, sind demnach Mist. Friedensabkommen, soweit sie von Trump gemacht sind, sind Mist. Und selbst wenn Trump sagen würde, freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr, würden die New Yorker, so wie sie zurzeit drauf sind, sofort den Nahverkehr boykottieren.
Die New Yorker wollten sich endlich mal wieder wie Sieger fühlen
Die Wähler in New York wollten jetzt aber auch keinen alten, langweiligen, demokratischen Bürgermeister Andrew Cuomo, der zudem noch wegen einiger sexueller Belästigungsvorwürfe angeschlagen war. Plötzlich wollten alle diesen schicken jungen Wunderknaben Mamdani, der bunte Perlen verteilt und der sich selbst werbend wie ein Deus ex machina plötzlich angeboten hatte.
Die New Yorker wollten sich endlich wieder jung und hip fühlten und dazu brauchten sie ihren It-Boy und seine It-Braut. Sie wollten sich wieder witzig und gut und auf der Siegerseite fühlen: auf irgendeiner. Sie wollten endlich mal wieder tanzen und dafür war ihnen alles recht, was Mamdani sagte.
Die New Yorker haben ihn zu ihrem It-Boy gemacht, obwohl Mamdani eigentlich nichts hat, was man unter einer Führungspersönlichkeit verstehen könnte. Er ist nicht groß, er ist kein Womanizer, er ist nicht witzig, er ist kein Fachmann für gar nichts. Er schauspielert, übertreibt und lügt, und niemand könnte seriöserweise sagen, wofür Mamdani steht. Er weiß es vermutlich selbst nicht.
Mamdani ist wie ein wiederauferstandener Yuppie aus den achtziger Jahren. Die damaligen Yuppies produzierten damals übrigens auch schon viel heiße Luft, weshalb die meisten von ihnen dann auch in der großen Spekulationsblase, im Dotcom-Crash zwischen 1995 und 2000 in der großen Rezession, die danach folgte, verschwunden sind.
Jetzt soll Trump ihm aus der Patsche helfen
Auch Mamdani ist nach seinem Wahlsieg sicherlich mit einem schalen Gefühl im Magen aufgewacht. Denn inzwischen steht fest, dass er bei der demokratischen Gouverneurin des Staates New York, Kathy Hochul, auf sehr viel Skepsis trifft. Sonst würde er, auch vor seiner eigenen Achtung, nicht so tief gesunken sein und sich postwendend an den von ihm im Wahlkampf unschön attackierten Trump gewendet haben und diesen um Hilfe anflehen. Trump soll ihm jetzt unbedingt helfen, die Lebensmittel- und Mietpreise in New York zu senken, das habe Trump doch den Amerikanern schließlich versprochen.
Der CNN-Moderator Scott Jennings freut sich, dass Trump dem Berufsanfänger Mamdani treffen wird. Scott Jennings:
„Trump wird die Gelegenheit haben, Mamdani, der noch nie einen Job hatte, die politische Welt zu erklären. Erstens wird er nicht Premierminister Netanjahu verhaften, das können Sie können aus dem Kopf schlagen und Nummer zwei: Sie müssen mit den Strafverfolgungsbehörden des Bundes zusammenarbeiten und der Bundeseinwanderungsbehörde, wenn die in die Stadt kommen, um bestehende Einwanderungsgesetze des Bundes durch zu setzen. Ich hoffe, der Präsident erklärt ihm das.“
Kurz: Trump wird Mamdani klar machen, dass ein Bürgermeister der Stadt New York City an das Bundesrecht der USA auch in Einwanderungsfragen gebunden ist.
Immerhin: Mamdani hat es mit seiner Kampagne geschafft, dass die demokratische Gouverneurin von New York State, Kathy Hochul, die Mamdani bisher Grenzen gesetzt hat, sich jetzt angeheizt fühlt, Trump zu drohen, sich aus New York State rauszuhalten.
Es wird spannend, wie sich das Spiel zwischen den etablierten Demokraten, der Trump-Administration und dem Newcomer Mamdani entwickeln wird.
Auch Deutschland will sich dem Hype um Mamdani anschließen
Auch in Deutschland wird Mamdani schon als Wunder gehandelt, oder gar als Lehrmeister für Linke und Grüne, wo zumindest das Rappen schon mal probiert wird. Bestes Beispiel ist der linke Bundestagsabgeordnete Ferat Koçak.
„Das ist die Blaupause. Radikal ehrlich und radikal solidarisch, radikal nah bei den Menschen“, nannte die Bundesvorsitzende der Linkspartei, Ines Schwerdtner, den neuen Bürgermeister von New York.
Radikal verwirrt sind allerdings die Träume der Linken. Ein so individualistischer Traumtänzer wie Mamdani, der auf seine ganz persönliche Art die Menschen, die er erreicht, auch mitreißen kann, kann per Definition nicht kopiert werden. Wenn die Linkspartei-Größen jetzt anfangen, in Bus und Bahn und Bundestag zu rappen, dann machen sie sich lächerlich, wie es Heidi Reichinnek bereits tut.
Denn: Ein It- Boy zu werden oder ein It-Girl zu sein, ist nicht nichts. Was Mamdani und seine Rama gerade geschafft haben, ist ein Hype um ihre Personen und ein Sieg über das demokratische Establishment. Diesen It-Faktor kann man nicht einfach mit ein paar Politparolen und einem schlechten Rap-Geschrei nachmachen, das funktioniert nicht.
Der extrem bunte Mix, zu dem die Figur Mandami kondensiert, der lässt sich nicht einfach nachahmen. In Afrika geboren, indische Wurzeln, muslimisch, verheiratet mit einer syrisch-stämmigen Muslimin, die als Illustratorin arbeitet und ihre anti-israelischen Machwerke bereits bereits in der BBC, im New Yorker und in der Washington Post veröffentlichen konnteBeide sind auch irgendwie demokratische Kommunisten – und natürlich Hamas-Bewunderer. Dieser ganze mit Rap und indisch-arabischen Schalmeienklängen angereicherte Traum ist ja gerade die Conditio für das Feuer, das Mamdani unter Linken ausgelöst hat.
Das Palästinenserticket hat im Westen zurzeit die mächtigste Zugkraft
Ein wesentlicher Grund, weshalb Mamdani gewinnen konnte, ist die Tatsache, dass er das absolute Modethema der Zeit mit seinem jungen Gesicht und seiner Persönlichkeit besetzen konnte. Das Palästinenser-Ticket ist zurzeit im Westen der mächtigste It-Faktor überhaupt, von Mailand bis Berlin, von London bis nach New York. Wer für die Hamas ist, für die „Intifada“, das heißt, wer für Terrorismus und letztlich die Auslöschung Israels ist – so hart muss man es sagen –, schafft es binnen weniger Jahre vom Niemand zum New Yorker Bürgermeister.
Mamdani hat die Wirkweisen der neuen, von Intersektionalität geprägten Medienwelt verstanden und lässt besonders die Muslim-Karte weit raushängen. Vom Klima, dem 2018 ff. gehypten Thema bis zu den Hamas-Anschlägen auf Israel am 7. Oktober 2023, spricht Mamdani gar nicht. Unwichtig! Interessiert keinen mehr. Was vor allem zeigt, dass solcherlei abstrakte Politikthemen wie der Klimawandel reine Moden sind. Greta Thunberg ist out, obwohl sie auf Krampf der Palästinensersache hinterherläuft. Das Klimathema ist tot, auch wenn es routinemäßig weiter verwaltet wird.
Mamdani ist viel kleiner als er sich präsentiert und als er dargestellt wird und er ist auch nicht so gefährlich, wie viele Konservative glauben. Es wird weder Kommunismus noch Islamismus in New York geben, jedenfalls nicht wegen Mamdani. Die New Yorker haben in vier Jahren die Chance zur Korrektur.
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