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Kolumne „Das liebe Geld“

Clevere Töpfchen für Ihr Geld

Hand aufs Herz! Haben Sie einen genauen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben? Rutschen Sie ab und zu in den Dispo? Dann geht es Ihnen wie vielen. Ein Haushaltsbuch hilft, einen genauen Überblick zu bekommen und mögliches Sparpotenzial zu heben. Denn das haben wir im Grunde alle. Der „Coffee to go, das ungenutzte Streaming-Abo, der überteuerte Versicherungsvertrag – das eine oder andere können wir streichen oder kündigen, anderes geht schlicht günstiger und schont das Budget. 

Apropos Budget: Wissen Sie, wie viel für Ihre Wohnung inklusive Nebenkosten, Strom und Versicherungen draufgeht? Und wie hoch ist der Anteil für ihre Haushaltskosten wie Lebensmittel, Hygiene- und Putzmittel? Wie viel sparen und investieren Sie? Spenden Sie regelmäßig? Legen Sie Geld für den Urlaub zurück? Und überhaupt: Haben Sie schon einen Notgroschen für die kleineren und größeren Katastrophen im Leben aufgebaut? All das könnten Ihre Budget-Töpfe sein.

Von Unternehmen lernen

Schauen Sie es sich in der Wirtschaft ab. Unternehmen haben ebenfalls Budgets, beispielsweise für die Produktion, für Gehälter und Honorare, Forschung und Entwicklung, für Werbung, für alles mögliche eigentlich. Das bringt Ordnung ins Geschäft. Und es kann auch Ordnung in Ihre Finanzen bringen.

Doch wie funktioniert das mit den Budgets? Wie viele Töpfe oder kleinere Töpfchen müssen es sein? Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Es gibt ganz simple Modelle und kompliziertere. Eine ganz einfache Art, Ausgaben besser zu strukturieren ist das 50-30-20-Modell.

Der größte Budgettopf sind die Ausgaben, die sein müssen, also Miete, Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Versicherungen und so weiter. Nennen wir dieses Budget also der Einfachheit halber „Muss sein!“.

Der zweite Topf ist ebenfalls sehr wichtig und im Grunde auch ein Muss: Es geht um Ihre Rücklagen, den Notgroschen, Ihren Vermögensaufbau und Ihre Altersvorsorge. Dieser Topf macht 20 Prozent Ihrer Ausgaben aus und wir nennen ihn „Sparen & Anlegen“.

Bleiben weitere 30 Prozent für den Topf mit dem Namen „Will ich“. Dahinter verstecken sich Urlaube, der Restaurantbesuch, Hobbys, vielleicht ein bisschen Luxus.

Sechs-Töpfe-Modell oder doch lieber individuell?

Natürlich können Sie diese Budgets auch individuell anpassen. Vielleicht doch lieber 30 Prozent „Sparen & Anlegen“, dafür 20 Prozent „Will ich“? Vielleicht brauchen Sie auch keine 50 Prozent „Muss sein“, weil Sie in einer abbezahlten Immobilie wohnen? Dann vergrößern und verkleinern Sie Ihre Budgets einfach entsprechend.

Sie können Ihr Budget auch etwas ausgefeilter und damit detaillierter strukturieren. Dazu eignet sich das Sechs-Töpfe-Modell. Die „laufenden Ausgaben“ für das tägliche Leben – im ersten Modell das „Muss sein“ – bilden mit 50 Prozent wieder den größten Anteil Ihres Gesamtbudgets. Außerdem gibt es fünf weitere Budgets à zehn Prozent, und zwar für den Notgroschen, den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge, Spaß beziehungsweise Hobbies, Spenden sowie Investitionen in uns selbst beispielsweise über einen Bildungsurlaub.

Auch hier gilt: Es ist ganz individuell, wie sie die Budgettöpfe benennen und welche Größe sie haben. Es dürfen auch kleinere Töpfchen sein, weil Sie vielleicht Geld für den Nachwuchs anlegen. Aber übertreiben sie es nicht mit der Menge der Budgettöpfe, denn dann laufen Sie Gefahr, den Überblick zu verlieren.

Ein Budget ist besonders wichtig

Vergessen Sie aber auf keinen Fall das Budget für Ihren langfristigen Vermögensaufbau und Ihre Altersvorsorge. Das ist ein extrem wichtiges Budget und es sollte nicht zu klein ausfallen.

Sie werden merken, dass solche strukturierten Budgets Ihnen sehr helfen werden, Ihre Finanzen in den Griff zu bekommen und Ihren finanziellen Zielen näher zu kommen. Dafür gibt es übrigens Apps oder Tools im Internet – Google hilft. Oder Sie bemühen das gute alte Excel. Und wenn am Ende des Monats noch Budget in einem der Töpfe übrig ist? Ich würde es investieren oder sparen, manchmal tut es aber auch gut, sich ein kleines Extra zu gönnen – oder es für einen guten Zweck zu spenden.

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