Bemerkungen eines Philosophen zum Lauf der Dinge; auf der Suche nach dem Abglanz des Schönen, Wahren und Guten.
Ist die eingängige Behauptung in unserer Überschrift – Zitat Bundesfamilienministerium – denn wahr? Im Gegenteil: Was unsere eigene Gedanken- und Gefühlswelt betrifft, sind wir nicht allwissend, und unsere Selbsterkenntnis geht oft fehl.
Die Nachrichten künden wieder einmal von bestialischen Gewalttaten – im Nahen Osten, aber auch vor unserer eigenen Haustür. Wir kennen alle die gängige Forderung, dass das Böse vernichtet werden müsse. Das aber ist strenggenommen sinnlos.
Satirische, pornographische, aber auch politische Deepfakes fluten das Internet. Oft lassen sie sich kaum mehr von der Realität unterscheiden. Es wird Zeit, die Naivität bezüglich Fotos und Videos hinter sich zu lassen.
Zahl und Zusammensetzung der Bevölkerung tragen wesentlich zu Wohl oder Wehe eines Gemeinwesens bei. Daher ist die demographische Entwicklung eines Landes eine Schicksalsfrage. Für das Individuum wie auch für den Staat kommt es hier auf eine Institution besonders an.
Die Schwermut, die einen beim Lesen des „Herrn der Ringe“ überkommen kann, überfiel mich kürzlich, als ich den „Untergang des Abendlandes“ wieder las. Aber es gibt keinen Grund, angesichts schicksalhafter Vorgänge den Mut sinken zu lassen.
Eine Uhr, die falsch geht, wird man nachstellen. Und die Gebäude, die oft genug das Bild unserer Städte verschandeln? Auch sie können wir durch schönere Bauten in traditioneller Formensprache ersetzen.
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ möchten wir mit Rudi Carrell fragen und ein Thema angehen, das immer geht: das Wetter. Zu banal für eine philosophische Kolumne? Von wegen!
Vom Beruf des Philosophen auf eine besondere Lebensführung zu schließen, wäre heute unangebracht. Dass Philosophie in Wahrheit eine Lebensform sein sollte, ist mir an Thomas von Aquin aufgegangen. Heute vor 700 Jahren wurde der Kirchenlehrer heiliggesprochen.
Frankreich brennt. Was sind die tieferliegenden Ursachen des massiven Gewaltausbruchs? An der bloßen Empörung über Ungerechtigkeit kann es nicht liegen. Vielversprechender scheint es, die Ausschreitungen als ein Massenphänomen in den Blick zu nehmen.
Fällt in einer Diskussion der Begriff „Mittelalter“, dann meist im negativen Sinne. Dabei könnte gerade die heutige Debattenkultur viel vom mittelalterlichen Streitgespräch lernen.
Das Unterfangen, durch rigorose Sprachregime Macht auszuüben, ist nicht neu. Schon im alten Griechenland gab es den Versuch, so die Gesellschaft zu formen. Kritiker von „Wokeness“ und „Political Correctness“ sollten jedoch eines beachten.
Der Verfassungsschutz hat ein Problem mit dem Volk. Ist der Sachverhalt für die Haldenwang-Behörde zu komplex und daher unerträglich? Ein Blick in Grundgesetz, Völkerrecht und individuelle Biographien kann lehrreich sein.
Wie keine andere Zeit des Jahres konfrontiert uns die Karwoche mit dem Leiden. Um das menschliche Glück gegen allfällige Unbill zu immunisieren, setzten die Epikureer und Stoiker auf Gleichmut. Die christliche Philosophie ist in diesen Dingen viel realistischer.
Jedem Fasten liegt die Fähigkeit zugrunde, freiwillig auf etwas zu verzichten. Die Folge ist Kultur, und das Ergebnis können Kathedralen sein. Zeitweilige Entsagung hat ein Ziel: die Fülle gesteigerten Lebens.
Was macht ein Philosophie-Kolumnist, wenn ihm nichts einfällt, worüber er schreiben könnte? Er macht aus der Not eine Tugend und denkt einfach darüber nach, woher eigentlich unsere Gedanken kommen.
Der Jahresanfang ist die Zeit der guten Vorsätze. Mit denen wir nach wenigen Tagen scheitern. Um die Kruste schlechter Gewohnheiten aufzubrechen, müssen wir uns vom Transzendenten erschüttern lassen. Und Rilke lesen.
Der woke Trend aus US-Hochschulen, sich durch Thesen von Dozenten beleidigt und verletzt zu sehen, ist vollends in Deutschland angekommen. Doch ohne den freien Austausch von Argumenten muss universitäre Lehre verkümmern.