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Interview mit Maximilian Krah

Herr Krah, haben Sie jemals Geld eines fremden Staates erhalten?

Maximilian Krah sitzt an einem Tisch nahe dem Eingang im Café Einstein Unter den Linden in Berlin. Der Ort ist ein beliebter Treffpunkt für Politiker und Journalisten. Wer sich hier verabredet, der will gesehen werden – oder es ist ihm gleichgültig, ob er gesehen wird. Bei Krah, Spitzenkandidat der AfD für die EU-Parlamentswahl am 9. Juni, ist das deshalb erwähnenswert, weil er wenige Wochen zuvor mit den AfD-Parteichefs vereinbart hatte, erst einmal kürzer zu treten im Wahlkampf, nachdem Berichte über eine mutmaßliche Spionagetätigkeit für China durch einen chinesischstämmigen Mitarbeiter in Brüssel veröffentlicht worden waren. Inzwischen steht auch Krah selbst im Fokus. Laut NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung prüften Ermittler derzeit, ob er über seinen Mitarbeiter Gelder aus China erhalten hat.

Corrigenda hat sich Ende vergangener Woche mit Krah in besagtem Café getroffen und zu den Vorwürfen befragt. In dem vielschichtigen Interview geht es natürlich auch um seine Positionierung in verschiedenen Politikfeldern und um die Ziele der AfD. Doch der frühere Anwalt will weit mehr sein als ein Abgeordneter. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Politik von rechts. Ein Manifest“. Krah möchte als Intellektueller wahrgenommen werden, dessen Ziel es ist, das Lager rechts der Mitte „weltanschaulich zu einen“, wie er im Gespräch verrät.

Die Personalie Krah polarisiert, auch und gerade innerhalb der Partei. Manche Journalisten und Politiker sehen in ihm einen noch „gefährlicheren“ und „radikaleren“ Politiker als seinen Parteikollegen Björn Höcke. Dabei heißt es innerhalb der AfD auch oft, man wisse nicht, woran man bei Maximilian Krah sei. Grund genug, ihm auf den Zahn zu fühlen.

Herr Krah, spricht man mit Ihren Parteikollegen über Sie, so ist oft zu hören, dass man nicht genau wisse, ob das, was der Krah sagt, auch das ist, was er wirklich meint. Ist das, was Sie in diesem Interview sagen werden, das, was Sie meinen?

Immer. Meine Methode ist die Transparenz. Ich kann mich sowieso nicht verstellen oder verstecken, das Auge des Saurons wacht über mir. Wer immer der Meinung ist, rechte Politiker sind eigentlich noch viel rechter als das, was sie ausdrücken, der kommt mit mir nicht klar, weil ich tatsächlich genau da stehe, was ich sage.

Sind Sie ein Liberaler?

Nein, definitiv nicht. Ich leiste mir eine gewisse Großzügigkeit im Umgang. Freiheit ist auch ein wichtiger Wert, aber das Problem ist, dass der Freiheitsbegriff des Liberalismus falsch ist. Bei den Liberalen wird Freiheit missverstanden als Bindungslosigkeit. Der Einzelne soll völlig autonom sein, aber der Einzelne ist immer auch Teil einer Gruppe, ist gebunden an Natur, an Ort, an Zeit und Moral. Für mich ist nicht die Freiheit im Sinne einer Bindungslosigkeit und Schrankenlosigkeit das höchste Gut. Ich schätze die Freiheit, ich bin selbst unangepasst. Es gibt andere wichtige Werte, und die Verabsolutierung der Bindungslosigkeit und der Individualität zerstört jede Form der Gesellschaft, der Familie, und das Volk.

In Ihrem Buch finden sich erstaunlich viele staats- und sozialstaatskritische Äußerungen.

Wir sind mittlerweile so weit von einem funktionierenden Markt weg, dass wir sicherlich den Staat zurücknehmen müssen. Was wir haben, ist eine Art „Managerialism“. Der Glaube, dass man alles managen könne und müsse. Ich möchte diesen Maßnahmen- und Verwaltungsstaat zurücknehmen, aber mein Menschenbild ist nicht liberal.

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Sie haben einmal das Bürgerlich-Liberal-Konservative als „Unsinn“ bezeichnet. Stoßen Sie damit nicht einen großen Teil der AfD-Anhänger vor den Kopf?

Nicht wirklich. Ich veranlasse Leute, über ihre eigene Positionierung nachzudenken. Wer sich selbst als bürgerlich, liberal-konservativ bezeichnet, scheitert ja in der Regel schon daran zu erklären, was er unter diesen Begriffen versteht. Bürgerlich, liberal-konservativ ist leider eine Chiffre dafür, sich nicht festlegen zu wollen, um es allen recht zu machen. Wer sich selbst so nennt, will Konflikte vermeiden und den falschen Leuten gefallen.

Also geht es Ihnen nicht um die Positionen, die sich ja teilweise mit den Ihren decken, sondern um die Bezeichnungen?

Mir geht es um die Selbstbeschreibung. Es gibt keine Positionierung bürgerlich-liberal-konservativ. Das passt alles nicht zusammen. Es ist eine reine Selbstbeschreibung.

„Ich möchte das politisch aktive Potenzial rechts der Mitte weltanschaulich einen“

Wäre die AfD eine Aktie, würden Sie sie jetzt kaufen? Der Titel ist seit seinem Allzeithoch in den Umfragen um 25 Prozent gesunken.

Wir standen bei 23 Prozent, als es noch kein Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gab. Zu dieser Zeit gab es eine INSA-Umfrage, die sagte: Wenn Wagenknecht antritt, fällt die AfD auf 15 Prozent. Gerade liegen wir bei 17 Prozent. Die Aktie AfD ist deshalb sinnvoll, weil wir langfristig alle richtigen und wichtigen Themen besprochen haben und weil wir die einzige Partei sind, die auf die wirklichen Trends Antworten hat, die jetzt gerade hereinknallen und unser Land ökonomisch, politisch, sozial umwandeln werden.

Um im Bild zu bleiben: Also haben nicht Sie und Ihr Parteikollege und Listenplatz Nummer 2 bei der EU-Wahl, Petr Bystron, gegen den wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche ermittelt wird, als Manager eine Mitschuld an den gesunkenen Umfragewerten, sondern nur das Auftreten des BSW?

Das und an der Kampagne gegen uns. Aber das wird den langfristigen Aufwärtstrend nicht bremsen.

Sie haben vor kurzem angekündigt, nicht mehr für den Bundesvorstand Ihrer Partei zu kandidieren. Als Gründe gaben Sie an, sich voll auf die Arbeit im EU-Parlament zu konzentrieren. Aber Hand aufs Herz: EU-Politiker sind nicht annähernd so bekannt und einflussreich wie Bundespolitiker. Ist es wirklich Ihr Anspruch, nur in Brüssel und Straßburg zu wirken?

Der nächste Bundesvorstand wird sich primär um die Bundestagswahl kümmern müssen. An der habe ich bekanntermaßen keinen Anteil. Meine Bekanntheit, die für einen EU-Politiker sehr hoch ist, wird mir erhalten bleiben, und zwar unabhängig davon, ob ich jetzt ein Bundesvorstand bin oder nicht. Es gibt aber einige inhaltliche Programme und Projekte, die ich vorantreiben möchte, und dafür brauche ich Zeit.

Innerhalb der Partei oder allgemein politische?

Sowohl als auch. Zum einen möchte ich meine sehr stockend vorangehende Anthropologie fertigschreiben, weil ich glaube, dass das Menschenbild eine entscheidende Frage ist für die Politik der Zukunft.

Sie werden aber nicht gewählt, um Bücher zu schreiben.

Mein großes Ziel ist es, das politisch aktive Potenzial, das rechts der Mitte unterwegs ist, weltanschaulich zu einen. Zurzeit ist es doch sehr diffus und auch nicht klar, und daran arbeite ich. Dass ich den Menschen ein in sich schlüssiges Weltbild vermitteln kann, aus dem heraus sie politische Entscheidung treffen.

Maximilian Krah mit den AfD-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla (l.) beim Bundesparteitag 2023 in Magdeburg

Und politisch als EU-Abgeordneter?

Ich möchte in Brüssel ein bisschen liegengebliebene Arbeit neu strukturieren, und ich habe mir jetzt eine große Präsenz erarbeitet, eine Bekanntheit, die aber zweischneidig ist. Man kennt mich, aber man kann mich noch nicht so richtig einordnen.

Deswegen gibt es Interviews wie dieses.

Ich werde dennoch noch viel Zeit brauchen, um in den verschiedenen Blasen, die es in unserem Lager gibt, mir neue Verbündete zu suchen und meine Bekanntheit umzusetzen in langfristige Partnerschaften.

Was will die AfD? Will sie regieren? Und wenn ja: mit wem? Sie haben die CDU bekanntlich als Hauptgegner auserkoren.

Sie will regieren, und der Koalitionspartner wird sich ergeben aufgrund des Gesetzes des Opportunismus. Wir müssen einfach stark werden. Der einzige Weg zur Regierung ist die eigene Stärke und nicht die Aufgabe eigener Position in der Hoffnung, dann akzeptiert zu werde. Wer sich selbst zum Wurm macht, wird getreten werden. Wir müssen so stark wie möglich werden, und diese Stärke wird dazu führen, dass man uns dann auch Angebote macht.

„Die Epoche der Nationalstaatlichkeit ist vorüber“

Eines Ihrer Steckenpferde ist die Geopolitik. Was kann Europa tun gegen die Milliardenvölker in Asien und künftig wohl auch in Afrika? Sie sind sich ja nicht mal einig als rechte Fraktion. Doch es sei unverzichtbar, schreiben Sie in Ihrem Buch, um Europa zu kämpfen.

Zunächst einmal muss klar sein, dass die reine Nationalisierung, also der reine nationalstaatliche Ansatz, aufgrund der sich verändernden Welt nicht mehr funktioniert. Carl Schmitt sagte das schon 1962. Die Epoche der Nationalstaatlichkeit ist vorüber, und da gibt es kein Wort mehr dazu zu verlieren. Wir brauchen einen gemeinsamen europäischen Auftritt. Wir brauchen aufgrund der Entwicklung der USA weg von Europa auch eine europäische Sicherheitsarchitektur. Diese muss im Stande sein, so wie es Gerhard Schröder während des Irakkriegs gemacht hat, auch einmal Nein zu sagen bei amerikanischen Alleingängen. Diese Politik wird aber immer versuchen, einen Ausgleich zu finden, gerade mit den Amerikanern, aber eben auch mit den Russen. Wir brauchen auch eine europäische Koordination, wenn es um Außenpolitik geht, und wir brauchen natürlich eine gemeinsame Handelspolitik, und das ist die einzige Chance, mit den Wirtschaftsräumen Südasiens und den Vereinigten Staaten überhaupt noch auf Augenhöhe mitreden zu können und nicht auf eine Art Kolonialstatut herabzusinken.

Eine solche Sicherheitsarchitektur stünde wahrscheinlich unter französischer Führung. Würden Sie da wirklich mitgehen?

Das ist nicht wahrscheinlich, schauen Sie sich die demografischen und ökonomischen Zahlen Frankreichs an.

Frankreich ist eine Atommacht, und demografisch steht es besser da als Deutschland.

Ich habe kein Problem mit der französischen Führung, wenn sich der französische Ansatz eben eher nach Charles de Gaulle richtet und nicht nach Emmanuel Macron. Aber wir machen hier gerade den zweiten Schritt vor dem ersten.

 

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Sie haben gerade die demografische Krise angesprochen. Russland und viele asiatische Länder stecken auch in einem demografischen Winter.

Ja, zum Teil noch schlimmer als wir.

Man gewinnt bei Ihnen manchmal den Eindruck, dass sie systemisch nach Osten tendieren, weil Sie glauben, dort liefe alles besser. Dabei kämpft China gerade ebenfalls mit ökonomischen und demografischen Problemen.

Nein, ich befürworte überhaupt nicht ein anderes System. Mir ist aber wichtig, dass man die Verschiedenheit akzeptiert: China wird chinesisch bleiben, und damit sollten wir uns auseinandersetzen, denn da sind 1,4 Milliarden Menschen, die fleißig und innovativ sind, und es ist unser Interesse, mit denen ein gutes Verhältnis zu haben. Das heißt aber nicht, dass ich diese Menschen kopiere.

„Die USA führen einen Wirtschaftskrieg gegen Deutschland“

Sie behaupten in Ihrem Buch, andere Großmächte oder angehende Großmächte würden sich auf ihr angestammtes Territorium beschränken. China auf Ostasien, Russland auf das Gebiet des Zarenreichs, islamische Modelle auf das Gebiet der Umma usw. Die Italiener haben eine andere Erfahrung gemacht. Die Regierung mit Innenminister Matteo Salvini pflegte enge Beziehungen, man trieb das Projekt Neue Seidenstraße voran, beide Länder versprachen sich große Vorteile. Doch als man in Rom Bilanz zog, stellte sich heraus, dass China massiv profitiert hat, Italien aber nicht. Gleichzeitig soll China auch ein Mitgrund dafür gewesen sein, dass in Italien zu Beginn der Corona-Krise brutale Maßnahmen geherrscht hatten. Dabei zu bedenken gilt, dass Chinas Textilindustrie massiv in Italien aktiv ist und damit auch einen gewissen Einfluss hat.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich lese professionell Handelsverträge, und da ist es so, dass Europa in seinen Handelsverträgen Politik exportiert, China in seinen nicht. China hat auch während Corona mit Ländern kooperiert, die überhaupt nicht mitgemacht haben bei den Maßnahmen, z.B. mit Weißrussland. Die Chinesen bieten sicherlich ihre Lösungen an, aber es wird niemand gezwungen. Ich erlebe China als eine tatsächlich weitgehend unpolitische Handelsmacht, die relativ nüchtern und auch nachdrücklich ihre Handelsinteressen durchzusetzen versucht. Aber einen Ideologieexport habe ich noch nicht festgestellt.

Umgekehrt schrieben Sie jüngst auf X (vormals Twitter), die USA führten einen Handelskrieg gegen Deutschland. Haben Sie da vielleicht einen Schnellschuss abgefeuert?

Nein, habe ich nicht. Erstens: Wer hat denn die Nordstream-Pipelines gesprengt? Als jemand, der in den USA ausgebildet worden ist, glaube ich Seymour Hersh. Die Sprengung wäre ohne amerikanische Beteiligung oder Mitwisserschaft nicht denkbar gewesen. Übrigens glaubt das in Washington jeder, dass es die USA waren. Zweitens: Die USA haben durch diese Sprengung nicht nur eine Verteuerung der Energie in Deutschland erreicht, sie locken zugleich deutsche Unternehmen mit Steuervorteilen und preiswerter Energie in die USA. Drittens: Durch die Sanktionsregime haben sie erreicht, dass wir unseren Markt in Russland und dem angrenzenden Raum nicht mehr bedienen können. Die deutsche Industrie hat erhebliche Investitionen abschreiben müssen. Sie kann weiterhin nicht dorthin exportieren, und sie kann dort auch nicht preiswert Rohstoffe kaufen. Wir müssen jetzt Fracking-Gas aus den USA zu überteuerten Preisen kaufen.

Es gäbe auch in Deutschland ausreichend Gas, z.B. in Niedersachsen. Aber die Deutschen wollen es nicht, genauso wie sie keine Kernenergie wollten.

Fracking in Deutschland wäre zu teuer. Und wozu sollte man das auch tun, wenn wir die Wahl haben, Pipelinegas zu kaufen?

Deutschland wäre unabhängiger.

Der nächste wichtige Punkt ist: Die USA zwingen uns, mit zweistelligen Milliardenbeträgen Rüstungsgüter zu kaufen. Man machte uns zuerst unsere billige Energie kaputt. Man zwingt uns, Energie bei sich selbst zu kaufen zu höheren Preisen. Man erreicht mit Sanktionen, dass man bestimmte Technologie wie 5G nur in den USA kaufen darf. Und zu allem Überfluss locken sie deutsches Geld zur Investition in die USA. Also, wenn das kein Wirtschaftskrieg ist, was ist denn der Wirtschaftskrieg?

„Wer bitte schön, bedroht militärisch die Sicherheit Europas?“

Niemand hat den Deutschen verboten, dass sie in den vergangenen 25 Jahren nicht mehr in Rüstung und in den Standort investieren. Sie haben das freiwillig gemacht. Man sprach von der „Friedensdividende“.

Aber man brauchte ja auch nicht in Rüstung investieren.

So eine Aussage hätte ich eher von einem SPD-Politiker erwartet. Sollte ein Land nicht bereit sein, sich verteidigen zu können? Deutschland ist das ja bekanntlich nicht. Es hat die Verteidigung ausgelagert, vor allem an die USA.

Die Verteidigungsfähigkeit hängt nicht ausschließlich am Budget der Rüstungsausgaben. Die Verteidigungsausgaben müssen Teil einer Gesamtstrategie sein. Die Verteidigungsfähigkeit ist doch nicht nur eine Frage, dass ich mich so hochrüste, dass ich jeden potenziellen Feind bezwingen kann, sondern ich kann diplomatisch dafür sorgen, dass die Sicherheitsrisiken gering sind.

Pardon, aber ist das nicht etwas naiv?

Nein, wer bitte schön, bedroht militärisch die Sicherheit Europas? Also der Iran nicht, zum Beispiel, und mit Russland hätte man sich mit einer klügeren Politik natürlich verständigen können. Dass wir mit Russland mittlerweile nahezu in einer Kriegssituationen leben, verdanken wir den Amerikanern und niemandem sonst.

Sie fordern, die Rechten müssten erkennen, dass andere Regionen ihre eigene Identität bewahren sollten. Der Hinduismus gehört zu Indien, der Islam zu Pakistan usw. Allerdings gibt es in diesen Ländern Christenverfolgung. Sie können doch als Katholik nicht sagen, das ist mir egal, das ist halt nun mal deren Identität.

Das können Sie ohne Sanktionen regeln. Sie können mit den betreffenden Staaten Regelungen aushandeln. Das sind diplomatische Aufgaben, die derzeit nicht gemacht werden, weil sich die westlichen Länder nicht für die Christen verantwortlich fühlen. Die Islamische Republik Iran zum Beispiel gewährt den anerkannten christlichen Minderheiten sehr weitreichende Rechte, inklusive quotal zugewiesener Parlamentssitze. In den Vereinigten Arabischen Emiraten können die Christen zu Gottesdiensten gehen, sie dürfen nur keine Kirchtürme bauen. Es gibt eine sehr rege Kirchgemeinde in Dubai. Sie können nicht erwarten, dass diese Länder ihre Mehrheitsidentität aufgeben.

Springer-CEO Mathias Döpfner hat in seinem jüngst erschienenen Buch einen Vorschlag gemacht: Eine Art neue WTO, aber ausschließlich bestehend aus Staaten, die Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freihandel hochhalten. Das wären – noch – rund 70 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft. Döpfner glaubt sogar, dass die Anziehungskraft dieses neuen Handelsbündnisses so groß wäre, dass sich autoritäre Staaten wie Russland und China anpassen würden. Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Dieses Modell heißt „The west against the rest“, und es machen nicht 70 Prozent mit, weil die Russen und die Chinesen sofort ein Gegenmodell starten würden – und das wäre für viele Staaten dann viel attraktiver. Sehen Sie: Die Zeit, in der der Westen definiert hat, was der globale Standard ist, ist vorbei, und das begreifen diese Falken nicht. Wir definieren nicht mehr, wer im Club mitspielen darf, sondern wir spielen mit, aber die anderen spielen auch mit basierend auf eigenen Rechtsvorstellungen.

Ist das nicht die Selbstaufgabe, die Sie da gerade propagieren?

Ich teile nur einen nüchternen Befund mit. Wir können die Dominanz des Westens nicht mehr retten, das wäre nur militärisch möglich, aber auf Bajonetten kann man nicht sitzen, sagte schon Talleyrand. Nehmt es einfach zur Kenntnis, stellt euch darauf ein, dass Indien, China, Brasilien usw. eine eigenständige Rolle spielen und keinen Bock mehr haben, sich aus Washington D.C. oder von Herrn Döpfner vorschreiben zu lassen, was ein Rechtsstaat ist, sondern redet auf Augenhöhe.

„Die jungen Leute scheitern in den einfachsten Dingen, zum Beispiel in der Partnersuche“

Sie sind mehrfach nach China gereist. Dabei könnte Indien der entscheidende Spieler auf dem Feld der Geopolitik werden, sollte sich der Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China weiter zuspitzen. Warum ist Ihnen China so wichtig?

Ich habe auch gute Kontakte nach Indien. Schauen Sie sich zum Zeitpunkt meiner Wahl 2019 das Handelsvolumen Deutschlands mit China an und dann jenes mit Indien. Dann ist die Frage beantwortet.

Waren Sie in Bezug auf Ihren ehemaligen, chinesischstämmigen Mitarbeiter Jian G., der gerade wegen schweren Spionageverdachts in Untersuchungshaft sitzt, zu naiv?

Nachher ist man immer schlauer. Er war lange vor meiner Abgeordnetentätigkeit mein Mandant, ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass der mir gezielt geschickt wurde. Außerdem: Ich kenne bis heute die konkrete Anklage nicht, nicht mal sein Verteidiger tut das. Und ich muss auch noch eins sagen: Wenn der Verfassungsschutz vier Jahre zuschaut und einen Verdacht hat, dann kann der Spionagefall so schwer nicht sein, ansonsten hätte man eingegriffen. Mal abgesehen davon, dass man mich hätte informieren müssen.

Haben Sie jemals Geld eines fremden Staates oder einer ausländischen Behörde oder eines staatsnahen Unternehmens erhalten?

Nein.

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Sie versuchen über TikTok und andere soziale Medien junge Männer anzusprechen. Für große Aufmerksamkeit sorgte ein Video, in dem Sie sich als Datingcoach geben und jungen Männern ans Herz legen, rechts zu sein, dann klappe es auch mit den Frauen. Halten Sie Ihre potenziellen Wähler für so hilflos und geknickt, dass Sie ihnen solche Tipps geben müssen?

Nein, das nicht, aber ich erlebe auch selbst oder als Vater von vielen Kindern, dass wir es mit einer Generation zu tun haben, die oft nicht mehr weiß, wer sie ist. Sie kommt in eine Welt hinein, die völlig anders sein wird als die Welt ihrer Eltern und ihrer Lehrer. Und die wissen auch, dass die Erfahrungen ihrer Eltern und Lehrer für sie unbrauchbar sind. Gleichzeitig scheitern diese jungen Leute in den einfachsten Dingen, zum Beispiel in der Partnersuche. Sie scheitern auch bei der Jobsuche, sie scheitern teilweise schon daran, sich selbst zu organisieren. Die wissen, wie vulnerabel sie sind und wie schwer es geworden ist, und dann sind sie dankbar dafür, wenn man das einfach mal anspricht.

Unter Konservativen herrscht eine gewisse Ideologiefeindlichkeit vor. Wäre es Ihrer Meinung nach wichtig, den jungen Menschen eine Ideologie aufzuzeigen, für die zu kämpfen es sich lohnt?

Ja, Ideologie ist wichtig, denn so etwas wie einen „gesunden Menschenverstand“, auf den sich die Liberal-Konservativen oft berufen, gibt es nicht.

Wie sieht diese Ideologie aus?

Wir haben eine menschliche Natur, die wir nicht nur empirisch, sondern auch metaphysisch verstehen, und hinzu kommt die Gnade und hebt den Menschen aus dem Irdischen heraus ins Transzendente. Die Säkularisierung und die Selbstdemontage der Kirche sowie die Entchristianisierung sind soweit durch, das heißt, die Gnade ist erledigt. Zurzeit müssen wir uns auf den Kampf um die Natur fokussieren. Das, was wir erleben, mit 52 Geschlechtern, mit der Verneinung der Mütterlichkeit, mit der Verneinung der Existenz von Familien und Völkern, mit der Behauptung, alles sei noch konstruiert, das alles ist im Kern ein Angriff auf die Natur, und deshalb sollte der Gegenangriff auf diesem Feld erfolgen.

Also sagen Sie jungen Leuten: Ihr könnt wieder Mann, ihr könnt wieder Frau sein.

Ganz klar. Die wichtigste Frage ist: Was ist der Mensch? Der Mensch ist Körper und Geist. Wenn ich nun sage, ich sei im falschen Körper, dann ist ja mein Körper nicht Teil meines Ichs. Das Zweite, das ich mit auf den Weg geben will: Du hast eine Identität, die kommt aus dem, was du bist, aus deinem Erbgut, aus deinem Geschlecht, aus deiner Familien- und Volkszugehörigkeit. Diese Identität ist gut. Und schließlich musst du deine Umgebung entsprechend deinem Ich formen, und das Glück liegt in der Übereinstimmung zwischen meinem Ich und einer dieser dem Ich entsprechenden, durch mich und meinesgleichen geformten Umgebung. Es gibt ein Ich, das nach außen formt und dadurch eine Übereinstimmung zwischen mir und der Umgebung schafft, und das ist das Habitat, in dem sich Glück und Zufriedenheit finden wird.

Wie halten Sie’s mit dem Christentum, Herr Krah?

Ich möchte Ihnen gerne ein Zitat vorlesen, und Sie sagen mir dann, was Sie davon halten: „Wir können die Erhaltung und Wiederbelebung Deutschlands nicht unterstützen, weil es in einem derart desolaten Zustand ist, dass es als Partner ausscheidet.“

Ich halte das für unlogisch. Es drückt eine weitverbreitete Skepsis der politischen Rechten im Ausland gegenüber dem heutigen Deutschland aus. Ich kenne solche Meinungen. Die richtige Antwort wäre, wir sollten alles tun, damit Deutschland wieder zu sich findet, weil wir es als Partner brauchen.

Wissen Sie, woher das Zitat stammt? Es stammt aus Ihrem Buch, ich habe nur „Christentum“ durch „Deutschland“ ersetzt.

Aber ich meine das nicht als Ziel. Man kann das Christentum gerade tatsächlich nicht unterstützen. Wir sind zurzeit in einem Zustand angekommen, dass Christen, wenn sie von christlichen Werten reden, nicht einmal sagen können, was sie meinen. Ich unterstütze die Wiederbelebung des Christentums, aber politisch schaffen wir es nicht. Ich kann mich als Politiker zurzeit nicht fürs Christentum einsetzen, weil mir sofort die Deutsche Bischofskonferenz mein Christentum abspricht, und dann sagt aber die Öffentlichkeit: „Wenn es ums Christentum geht, hat die Kirche ja wohl eine höhere Autorität als der Krah.“ Solange wir eine Kirche haben, die mit dem, was wir für Christentum halten, nichts zu tun hat, ist das Christentum selbst paralysiert, und die Erneuerung muss aus dem Christentum selbst herauskommen.

In Ihrem Buch loben Sie die orthodoxen Kirchen.

Ich finde sie wunderbar, dort, wo die Orthodoxie lebt und funktioniert.

Die orthodoxen Kirchen sind national und verbandelt mit dem Staat.

Das mag ja sein, aber der Zustand der orthodoxen Kirche ist sicherlich in Russland besser als der der katholischen Kirche in Deutschland. Schauen Sie sich die Veröffentlichungen zu Theologie und Demografie an.

Die Kirche in Russland tut viel für den Lebensschutz, aber die Abtreibungsquote in Russland ist um Längen höher als die in Deutschland.

Ja natürlich, aber sie arbeiten dran. Das ist ja schon mal ein Fortschritt. Das Patriarchat in Moskau hat jetzt ein Dokument herausgegeben, in dem es erklärt, Russland sei zurzeit der Katechon der Welt gegen den Vormarsch des Antichristen. Das sind doch mal theologische Gedanken, die hat man in Deutschland von der Kirche seit den zwanziger Jahren nicht mehr gelesen.

Die russische Regierung nutzt solche Vorstöße der Kirche aber zur geistlichen Untermauerung des Angriffskriegs in der Ukraine. Patriarch Kyrill I. hat den Krieg als „metaphysischen Kampf“ im Namen des Rechts, „sich auf der Seite des Lichts zu positionieren“, bezeichnet.

Das mag ja alles sein, der Patriarch von Moskau hat sicher viele Defizite, damit meine ich nicht, dass er ein Schismatiker ist, sondern eben auch, dass er wahrscheinlich ein ungeklärtes Verhältnis zu Geld hat. Nichtsdestotrotz ist der Mann doch theologisch um Längen vertrauenswürdiger als Papst Franziskus.

Zur Person Maximilian Krah

Maximilian Krah ist 1977 in der sächsischen Oberlausitz geboren. Nach dem Wehrdienst studierte er Rechtswissenschaften in Dresden. Die juristischen Staatsexamen legte er 2002 und 2004 ab. 2011 promovierte er. Von 2010 bis 2012 absolvierte er ein MBA-Studium in London und New York. Als 14-Jähriger trat der Katholik der Jungen Union bei. 1996 auch der CDU. 2012 und 2016 kandidierte er erfolglos für den Bundestag. 2016 trat er der AfD bei. 2019 zog er ins EU-Parlament ein. 2022 wurde er zum Beisitzer im Bundesvorstand der Partei gewählt.

Krah ist Witwer, aus seiner Ehe gingen vier Kinder hervor, vier weitere setzte er mit zwei anderen Frauen in die Welt. 2023 veröffentlichte er das Buch „Politik von rechts. Ein Manifest“ im Antaios-Verlag. Im April 2024 wurde ein chinesischstämmiger Mitarbeiter Krahs wegen Spionageverdachts festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden nahm zwei Vorermittlungsverfahren gegen den Politiker wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit auf.

„Ja, Deutschland wird multiethnisch“

Sie haben nun mehrfach auch das Volk erwähnt. In Ihrem Manifest schreiben Sie: „Volk ist Schicksal. Volk ist Realität.“ Die Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung ändert sich rasant. 2070 wird nur noch jeder fünfte in Deutschland geborene Mensch deutscher Abstammung sein. Sie haben all jenen eine Abfuhr erteilt, die eine großangelegte „Remigration“ wollen.

Wir müssen einfach akzeptieren, dass wir in der rechtlichen Gemeinschaft, also das deutsche Staatsvolk, verschiedene Ethnien haben, und wir werden nicht umhinkommen, dass wir mit manchen dieser Ethnien zusammenleben werden. Wichtig ist aber, dass wir die Ethnien als Ethnien akzeptieren und nicht so tun, als gäbe es sie nicht. Mit den Deutsch-Türken pflege ich zum Beispiel jetzt schon gute Kontakte.

Also wird Deutschland ein multiethnisches Land?

Ja, absehbar wird Deutschland multiethnisch. Aber wir werden als AfD versuchen, das einzuschränken. Wir wollen eine deutsche Leitkultur, wir wollen, dass die deutsche Ethnie die in Deutschland kulturell und auch sonst tonangebende ist.

Was heißt deutsche Leitkultur?

Deutsche Leitkultur heißt, dass das öffentliche Leben nach deutschen Kulturregeln stattfindet, aber es schließt nicht aus, dass die anderen intern nach ihren Regeln leben. Ich kann keine Assimilation verlangen von den Leuten, aber ich kann erwarten, dass sie in der Öffentlichkeit deutsche Regeln einhalten, also Schwimmunterricht in der Schule und Mülltrennung akzeptieren, dass sie akzeptieren, dass die Unterrichtssprache und die Behördensprache deutsch ist und so weiter. Die Ethnien werden sich innerlich organisieren um eine Moschee herum, um eine Kirche herum, und insofern bin ich ein Gegner des Schmelztiegels. Ich will die Leute nicht alle einschmelzen zu irgendwas Neuem, sondern ich sage: Wir sind multiethnisch, und es wird ein Nebeneinander-Leben geben.

Deutschland feiert dieser Tage 75 Jahre Grundgesetz. Was halten Sie von der deutschen Verfassung?

Das Grundgesetz ist eine gute Verfassung, was sich schon daraus ergibt, dass es noch immer in Kraft ist. In den vergangenen 150 Jahren hatten Verfassungen eine Lebensdauer von 20 Jahren. Das Grundgesetz verdient allein Respekt für die lange Dauer, in der es Bestand hat. Was ich mit Sorge sehe, ist, dass das Grundgesetz zurzeit zu etwas gemacht wird, was es nie war. Das Grundgesetz ist ein Organisationsstatut. Es will den Staat regeln. Heutzutage tun wir aber so, als würde das Grundgesetz auch das Zusammenleben der Bürger untereinander regeln. So war es aber nie gedacht. Das Grundgesetz ist bedroht durch eine Überforderung, weil der gesamtgesellschaftliche Konsens darüber, wie das Leben funktioniert, nicht mehr besteht. Der freiheitliche, säkulare Rechtsstaat lebt von Voraussetzungen, die er weder schaffen noch erhalten kann. Und um diese Voraussetzung müssen wir uns bemühen, denn das Grundgesetz kann nicht bestehen ohne die Voraussetzung.

Wo steht Maximilian Krah in zehn Jahren beruflich: Als buchbarer Redner à la Joschka Fischer oder als Aufsichtsratsmitglied eines chinesischen Konzerns?

Ich bin nur ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn. Ich harre der Dinge, wo ich hingestellt werde. Ich kann Ihnen das nicht sagen. Ich habe da keinen Plan, aber ich glaube, ein Parlamentssitz ist wahrscheinlicher als die beiden anderen Optionen.

Wollen Sie AfD-Chef werden?

Ich bin zufrieden in Brüssel.

 

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8
Kommentare

Comment

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Kommentar
6
Vor 5 Monate 2 Wochen

Die Aussagen von Maximilian Krah offenbaren seine moralische Bankrotterklärung. Er bezeichnet die USA als den Alleinschuldigen an der Konfliktsituation Europas mit Russland und erwähnt den faschistischen Diktator Putin mit keinem Wort. Er hält den KGB-Offizier Kirill seinem eigentlichen Kirchenoberhaupt für theologisch überlegen bzw. die orthodoxe Kirche als Vorbild. Hier ein Thread mit einigen Details zum Zustand der russischen Orthodoxie:

https://x.com/rshereme/status/1790930444579402119

Der Katholizismus von Krah ist rein performativ und heuchlerisch. Ein Christentum, das Völkermord und Vernichtungskrieg leugnet bzw. verharmlost ist keines. Auch wenn man noch so viel fromme Soße darübergießt.

4
Ein Wähler
Vor 5 Monate 2 Wochen

Danke für dieses in mehrfacher Weise aufschlußreiche Interview. Ich werde nicht sagen, was ich wähle, aber mich hat die Lektüre dieses Gesprächs in meiner Entscheidung bestärkt.

1
Heinz Otto
Vor 5 Monate

Was für ein großartiges Interview. Es ist keine Hofberichterstattung, sondern kritisch, aber auch kein Verreißversuch, sondern ehrlich interessiert. So etwas liest man nicht oft. Danke! Diese Gedanken interessiert und kritisch aus Perspektive des christlichen Menschenbildes zu begleiten ist besonders wichtig heute.

0
Nepomuk
Vor 5 Monate 1 Woche

Sehr aufschlußreiches Interview, danke.

Bei dem Zitat über die Erhaltung und Wiederbelebung des Christentums wurde Herr Krah wirklich gekonnt vorgeführt. Die sehr unterschiedliche Antwort läßt leider, wie auch anderes, auf gewisse Prioritäten schließen.

6
Vor 5 Monate 2 Wochen

Die Aussagen von Maximilian Krah offenbaren seine moralische Bankrotterklärung. Er bezeichnet die USA als den Alleinschuldigen an der Konfliktsituation Europas mit Russland und erwähnt den faschistischen Diktator Putin mit keinem Wort. Er hält den KGB-Offizier Kirill seinem eigentlichen Kirchenoberhaupt für theologisch überlegen bzw. die orthodoxe Kirche als Vorbild. Hier ein Thread mit einigen Details zum Zustand der russischen Orthodoxie:

https://x.com/rshereme/status/1790930444579402119

Der Katholizismus von Krah ist rein performativ und heuchlerisch. Ein Christentum, das Völkermord und Vernichtungskrieg leugnet bzw. verharmlost ist keines. Auch wenn man noch so viel fromme Soße darübergießt.

4
Michael
Vor 5 Monate 2 Wochen

Also das mit der Ideologie finde ich völlig paradox. Ideologie bedeutet immer die Isolation und anschließende Überhöhung/Verabsolutierung eines Teilaspektes und damit Maßlosigkeit. Er sagt aber selbst, er will wieder die Akzeptenz des Natürlichen durch die Menschen, was aber eben gerade ein Gleichgewicht der verschiedenen Dinge bedeutet. Es ist eben das typisch katholische sowohl als auch. Damit aber gerade keine Ideologie. Die verschiedenen Ideologien haben alle je auf ihre Art zur Zerstörung beigetragen. Der Wiederaufbau wird also nur ohne eine solche gelingen. Das dabei nicht die Politik es sein kann, welche die Kirche wiederherstellt ist ja völlig logisch.

Auf die Frage wo er in 10 Jahren sein wird, hätte er vielleicht antworten sollen: Bundesaußenminister. So wie ich z.B. hoffe, dass Peter Böhringer Finanzminister wird. Eine echte Kanzlerpersönlichkeit hat die AfD allerdings noch nicht. Stört aber nicht, weil so eine z.Zt. bei keiner Partei zu finden ist.

4
Ein Wähler
Vor 5 Monate 2 Wochen

Danke für dieses in mehrfacher Weise aufschlußreiche Interview. Ich werde nicht sagen, was ich wähle, aber mich hat die Lektüre dieses Gesprächs in meiner Entscheidung bestärkt.

0
MIA
Vor 5 Monate 2 Wochen

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Bevor ich den erlaube, wüsste ich schon gerne, VON WEM ich WELCHE ART Inhalt freigebe ...
Andere schreiben das hin: Twitter/X, Facebook, YouTube, Google Maps etc. pp.
Da weiß man dann Bescheid. Da mache sicher nicht nur Unterschiede.

1
Vor 5 Monate 2 Wochen

Danke für den Hinweis. Wir arbeiten daran. Bis dahin hoffe ich, dass wir Ihr Vertrauen gewinnen können, sodass Sie bedenkenlos draufklicken.

Beste Grüße
Lukas Steinwandter

2
Andreas Graf
Vor 5 Monate 2 Wochen

Das Interview gefällt mir. Aus diesem geht klar hervor, weshalb der AfD-Politiker Maximilian Krah so sehr bekämpft wird. Aufrechte kluge Katholiken werden immer bekämpft. Einen Katholiken erschreckt das nicht wirklich, denn die Nachfolge von Jesus Christus bedeutet immer eine Kreuzesnachfolge. Unlängst machte der FDP-Politiker Martin Neumaier aus Aalen von sich reden, der öffentlich in Social-Media-Kanälen Bilder postete, wie er auf einer öffentlichen Toilette nackt eine Klobrille und eine Klobürste ableckte. Zusätzlich soll er sich mit Fäkalien beschmiert haben. So ein Personal wird heute als liberale Freiheit verkauft und eifrig verteidigt. Das sind die "paralysierten" Gegner von Maximilian Krah. Bloß nicht einknicken!