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Kolumne „Das liebe Geld“

Vermögensaufbau: Investieren Sie in Aktien für Ihre Kinder

Selbst wenn es um die Geldanlage für ihre Kinder geht, trauen sich die Deutschen nicht an die Börse. Dabei wäre ein Fonds- oder ETF-Sparplan eine so gute Idee. Aktien bringen bei breiter Risikostreuung langfristig Renditen von durchschnittlich bis zu acht Prozent im Jahr – allen Schwankungen, Korrekturen und Crashs zum Trotz.

Es ist die perfekte Anlageklasse für die lieben Kleinen, auch weil sie ja gar nicht wissen, dass sie investieren. Es gibt keine Angst, keine Gier und keine Panik bei den kleinen Investorinnen und Investoren. Keine emotionalen Fallstricke, über die sie stolpern könnten. Aber offensichtlich gibt es leider welche bei ihren Eltern.

Diese legen viel zu konservativ, viel zu risikoscheu an und verschenken viele Renditechancen und somit Geld. Dabei hat der Nachwuchs doch einen so langen Anlagehorizont – und mit diesem schwindet das Risiko. Trotzdem trauen sich Eltern nicht. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Robo-Advisors VisualVest. Dieser digitale Vermögensverwalter ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Union Investment. Die Experten wollten wissen, wie deutsche Eltern für den Nachwuchs sparen und welche Aspekte ihnen dabei wichtig sind. Befragt wurden mehr als 1.000 Eltern.

Die Angst vor Verlusten ist zu groß – und unnötig

Mehr als die Hälfte der Eltern wählen risikoarme Anlagen für ihr Kind. Und wie immer bei den deutschen Anlegern ist es die Sicherheit, die Priorität hat. Die Angst vor Verlusten ist groß. Das zeigt sich sehr deutlich in der Art, wie die Eltern für ihre Kinder sparen und leider viel zu selten investieren.

Deutsche Eltern setzen beim Vermögensaufbau für den Nachwuchs in erster Linie auf konservative Anlageformen. Spitzenreiter ist das Sparbuch, das 35 Prozent der sparenden Eltern nutzen. Auf Platz zwei kommt das Tagesgeldkonto, das 28 Prozent der Eltern für ihr Kind besparen. Den dritten Platz der beliebtesten Sparformen fürs Kind teilen sich mit 25 Prozent das Sparschwein und ETFs, also Exchange Traded Funds. Danach folgen Festgeld, Fonds und Aktien mit jeweils 15 Prozent. Mehrfachantworten waren möglich.

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Warum nur sind die Deutschen so risikoscheu und meiden den Aktienmarkt? Warum lassen so viele Deutsche die Renditechancen des Kapitalmarktes links liegen? Die Statistik spricht so klar für Aktien-Investments, vor allem bei einem langen Anlagehorizont. Und den haben die lieben Kleinen schließlich, wenn wir früh anfangen, für sie zu investieren. Wie sehr es sich lohnen würde, auf Aktienfonds und Aktien-ETFs zu setzen, zeigt die Statistik des Fondsverbands BVI.

Wenn Sie zehn Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen Fonds, der auf europäische Aktien setzt, investiert hätten, wären aus 12.000 Euro stolze 16.481 Euro geworden – bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6,2 Prozent. Welches Sparbuch, welches Tagesgeld oder gar Sparschwein schafft das? Bei globalen Aktien wäre die Rendite mit im Schnitt jährlich 6,8 Prozent sogar noch größer gewesen – macht 17.028 Euro. Nicht schlecht, oder? Und vor allem sehr viel besser als alle konservativen Sparformen.

Hohe Renditen ohne Risiko gibt es nicht

Machen Sie es also besser und investieren Sie für den Nachwuchs. Die kleinen Aktionärinnen und Aktionäre werden es Ihnen danken. Und im Grunde wollen die sparenden Eltern ja auch, dass ein schönes Sümmchen zusammenkommt. Auch das zeigt die aktuelle Umfrage: 62 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen eine möglichst hohe Rendite beziehungsweise ein langfristiges Wachstum der Geldanlage wichtig sei. Gleichzeitig ist für 52 Prozent ein geringes Verlustrisiko bei der Geldanlage fürs Kind entscheidend.

Nur wie passt das zusammen? Möglichst kein Risiko eingehen, aber eine hohe Rendite einfahren? Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht, auch nicht bei der Geldanlage. Aber mit dem Anlagehorizont schwindet bei breiter Risikostreuung – am besten via ETFs und Fonds – das Verlustrisiko.

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Sparen ist wichtig und richtig, aber es bringt leider langfristig nicht viel. Es ist ein erster Schritt. Der zweite, das Investieren, ist sehr wichtig. Denn wer nur spart, vernichtet am Ende Vermögen. Denn die Realrendite, also die Rendite abzüglich der Inflation, ist oft negativ. Der Kaufkraftverlust vernichtet die Zinsen und noch mehr. Angenommen, es hätte im Zeitraum von 1991 bis 2025 jährlich eine Inflationsrate von zwei Prozent gegeben: Das Geld hätte dann die Hälfte der Kaufkraft verloren. 100 Euro wären dann nur noch 50 Euro wert.

Vermögensaufbau geht anders. Aktien, Aktienfonds und Aktien-ETFs sind definitiv die bessere Wahl. Vor allem wenn man so langfristig investiert, wie für seinen eigenen Nachwuchs. Die Realrendite ist auch positiv, das Ersparte wächst also wirklich. So funktioniert Vermögensaufbau – auch für die lieben Kleinen.

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