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Die kleine Schweiz und was sie mit der Welt zu tun hat: Der Publizist Stefan Millius beleuchtet die Insel mitten in Europa und was man von ihr lernen kann – beziehungsweise keinesfalls lernen sollte. Seine Kolumne erscheint dienstags.
Die Schweizer Alpen soll man aus der Ferne bestaunen oder auf Postkarten abbilden – aber bitte nicht dort wohnen. Diese neueste Forderung der „Städter“ geht an der Lebensrealität völlig vorbei.
Wenn die Regierung nicht eingreift, sterben wir alle an Hautkrebs. Ein aktuelles Beispiel zeigt: Auch in der Schweiz grassiert der „Nanny-Staat“. Es herrscht betreutes Denken von der Wiege bis zum Grab.
Ein Bild geht um die Welt. Schweizer Armeeangehörige islamischen Glaubens beten während einer Übung. Gegen aufflammende Kritik wehrt sich vor allem eine Seite: die christlichen Landeskirchen. Das ist vielsagend.
Die Streitkultur der Schweizer lässt sich am besten vor dem Bildschirm erleben. Fazit: Wir würden gerne, können aber nicht so richtig. Der beste Beleg ist das Flaggschiff der heimischen TV-Debatte.
Der anerkannte Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer kämpft um sein Werk. Er hat in seinem jüngsten Roman ein Unwort verwendet. Der Vorfall sagt mehr über die Gesellschaft als über ihn.
Vorsicht, Staatskunde! Aber keine Sorge, es dürfte ganz unterhaltsam werden. Denn das politische System der Schweiz ist eine Mischung aus William Shakespeare und Samuel Beckett.
Die Schweizer dürfen selbst über wichtigste Anliegen direkt abstimmen. Am Sonntag wollten sie aber nicht. Das ist kein Wunder: Der Volkswille wird immer öfter schlicht und einfach übergangen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird bald zum Schweizer Parlament sprechen. Warum, weiß niemand. Nur, dass man nicht dagegen sein darf.
Das öffentlich-rechtliche Schweizer Radio und Fernsehen vermitteln kirchliche und religiöse Inhalte. Wie sie das tun, ist allerdings ein reines Ärgernis. Es geht nicht um Glauben, sondern um Politik.
Staat und Medien wollen unliebsame Wörter ausradieren und die Sprache geschlechtergerecht ausgestalten. Nur interessiert das die Bürger nicht. Hirnwäsche hat ihre Grenzen, wie jetzt bewiesen ist.
Unsere Kinder können kaum Deutsch und rechnen schlecht, wenn sie die Schule verlassen. Aber Hauptsache, sie sind in ihrer geschlechtlichen Identität verunsichert worden. Eine gute Vorbereitung aufs Leben sieht anders aus.
Die Schweiz steht kurz davor, sich selbst einen zweiten Nationalfeiertag zu gönnen. Wäre es nicht sinnvoller, den bereits bestehenden für die Rückbesinnung auf die Wurzeln zu nützen?
Alles sollte allen gehören: Das ist eine der Botschaften, die am 1. Mai zumindest indirekt verkündet werden. Mit sich und den eigenen Ansprüchen gehen linke Demonstranten allerdings großzügiger um.